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Alt 21.02.10, 17:14
Uli Uli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Zeitsymmetrie in der Physik

Hi Timm,

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Hi Uli,



Erst mal danke fuer Deine Antwort.

Ich hoffe, meine Vorstellung ist irrig. Nur wuesste ich gerne weshalb, vielleicht kannst Du mir helfen, das herauszufinden.

Solange der Komet um die Sonne kreist, habe ich mit der Zeitumkehr-Invarianz kein Problem, auch nicht mit der komplizierteren Bahn des Merkur.

Die Problematik beginnt mit der Stoerung der Bahn des Kometen durch einen Planeten, der diesen einfaengt. Ist die Behauptung nun falsch, dies sei ein neuer stabiler Zustand des 3 Koerper Systems, Sonne, Planet und eingefangener Komet?
Stabile Zustände als Lösungen (die Kegelschnitt-Bahnen) hat nur das Keplersche 2-Körper-Problem.

Ist das n-Körper-Problem aber derart, dass es sich in weitestgehend voneinander unabhängige 2-Körper-Probleme zerlegen lässt und sich dann der Einfluss der anderen Körper vielleicht als kleine Störungen behandeln lässt, so bekommt man näherungsweise die stabilen Bahnen des 2-Körper-Problems. Von der Art ist wohl das Problem Sonne + Planeten.

Wenn so eine Näherung aber nicht zu rechtfertigen ist, muss man durchaus damit rechnen, dass es mit der Stabilität eines 3-Körper-Problems nicht allzu weit her ist.


Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Und insbesondere, wie sollte diese Stoerung zeitumkehrbar sein? Gesetzt ein weiterer Himmelskoerper taucht auf und schubst den Kometen wieder in eine Bahn um die Sonne, so waere das ein Vorgang vorwaerts in der Zeit.

Irgendwo mag ich ja einem Denkfehler aufsitzen, aber welchem?



Soweit mir bekannt, wurden solche Vorgaenge in Kugelsterhaufen beobachtet,

Gruss, Timm
Ich bin da nun alles andere als ein Experte, aber ich würde denken, da wo ein 3. Körper (Komet) eingefangen wird (was sicher selten genug geschieht - Normalfall ist ja eine annähernde Kegelschnittbahn mit der Sonne als Brennpunkt), da besteht im Prinzip auch die Möglichkeit, dass ein Körper aus dem System wieder herauskatapultiert wird (sicher ebenso eine Seltenheit).
Bei Doppelsternsystemen ist das Herauskatapultieren von Planeten aber anscheinend schon die Regel:
http://www.astronomia.de/index.htm?h...perproblem.htm

Berücksichtigung von ART-Effekten würden wohl nun dazu führen, dass auch die Lösungen des 2-Körper-Problems nur noch näherungsweise stabil sind, da das System unterm Strich Bewegungsenergie in Form von Gravitationswellenabstrahlung verliert. Aber das ist für das Sonnensystem ein vernachlässigbar kleiner Effekt.

Gruß,
Uli

PS in diesem Zusammanhang ist vielleicht auch interessant:
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=285371

Ge?ndert von Uli (21.02.10 um 17:17 Uhr)
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