Zitat:
Zitat von Bernhard
EDIT: Wenn man ihnen diese Fragen damals gestellt hätte vermutlich erstmal nicht. Man kann aber auch danach fragen, wie beide geantwortet hätten, wenn sie das Wissen unserer Zeit über längere Zeit zur Verfügung gehabt hätten.
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Stimmt.
Heisenberg starb 1976, später als Bohr, Born und Pauli. Everett’s Arbeit wurde seit den 50ern weitgehend ignoriert, Zeh‘s Ergebnisse von ca. Ender 60er ebenfalls für einige Jahre. Ein wirklicher Diskurs fand nicht statt.
Ich glaube aber, dass dies nicht viel geändert hätte, da es nicht einfach ist, jemandem seine philosophische Überzeugung auszureden.
Zitat:
Zitat von Bernhard
Andere Frage: Welche Naturgesetze gelten in Bereichen, die uns kausal/experimentell nicht zugänglich sind?
Vernünftig wäre hier mMn eine "Extrapolation"/Anwendung der uns bekannten Gesetze.
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Genau das tun wir üblicherweise, insofern es keine theoretischen Hinweise gibt, dass dies nicht zulässig wäre (Singularitäten, Anomalien, Inkonsistenzen etc.)
Gerade bei der Quantenmechanik lehnen einige diese Extrapolation jedoch ab, obwohl weder experimentelle Fakten noch theoretische Hinweise vorliegen sondern lediglich philosophische Überzeugungen oder ontologische Vorbehalte.
Das ist ja genau der Kritikpunkt. Es wäre doch viel besser - wissenschaftlicher - zu versuchen, die MWI mittels logischer / mathematischer / physikalischer Überlegungen zu widerlegen als sie aus den o.g. Gründen abzulehnen. Tatsächlich arbeiten inzwischen durchaus Physiker in diese Richtung.
EDIT: Von Oppenheimer - nach einem Seminar zu Bohms Theorie - ist der Satz überliefert: „
If we cannot disprove Bohm, then we must agree to ignore him”. Das wirft jetzt kein so gutes Licht auf die Diskussionskultur, wenn es um Alternativen zu „Kopenhagen“ geht