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Alt 07.07.09, 11:07
Philipp Wehrli Philipp Wehrli ist offline
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Standard AW: Schrödinger Gleichung ohne Teilchen ?

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Zitat von richy Beitrag anzeigen
Die Fouriertransformierte war auch nur eines mehrerer Beispiele.Nicht alle Loesungen eines Modells muessen physikalisch sein.
Wenn mein quadratisches Petersilienbeet eine Flaeche von 4 qm aufweist, dann waere eine mathematische Loesung, dass die Seitenlaenge des Beetes minus ! 2 Meter betraegt.


Die Fouriertransformierte ist komplexwertig. Das physikalische Phaenomen dahinter liegt nicht in unserem Vorstellungsraum. Lediglich der Betrag macht fuer uns Sinn. In der komplexen Wechselstromrechnung erscheint es zwar so wie wenn komplexe groessen Real existieren. Das ist aber lediglich eine abkuerzende vereinfachende Beschreibung. Man rechnet von Anfang an im Bildbereich. Ok, jw koennte man als Differntation interpretieren.
Um ein quantitatives Ergebnis zu erhalten ist auch hier eine Betrags und Phasenbetrachtung notwendig.
Ich nenne nicht nur das "real", was wir beobachten können. Denn diese Definition würde zu Widersprüchen führen oder dazu, dass Dinge, die wir beobachten "nicht real" wären. Es entspricht doch unserer Alltagserfahrung, dass wir nicht alles beobachten, was es gibt. Im Alltag gehen wir so vor, dass wir die Beobachtungen so ergänzen, dass ein möglichst einfaches Gesamtbild entsteht.

Wenn ich nach Hause komme und eine verwüstete Wohnung antreffe, gehe ich davon aus, dass da Einbrecher waren. Obwohl ich die Einbrecher nicht gesehen habe. Genau so sollten wir auch unsere Messungen aus der Physik zu einem möglichst einfachen Gesamtbild ergänzen. Ich sehe zwar nicht alles, aber es ist da. Denn sonst könnte das, was ich sehe, nicht so sein, wie ich es sehe.

Du hast schon recht: Wir beobachten nur die Wahrscheinlichkeitsverteilungen, wenn wir sehr viele Experimente anschauen. Wir wissen, dass wir diese Wahrscheinlichkeitsverteilungen nur berechnen können, wenn wir komplexe Amplituden (oder etwas Analoges) einführen. Also sage ich: In der Natur gibt es etwas, was zu diesen komplexen Amplituden äquivalent ist. Direkt kann ich dieses Etwas zwar nicht beobachten. Aber ohne es gäbe es keine plausible Erklärung, wie die Natur so sein kann, wie ich sie beobachte.

Übrigens scheint mir, die komplexen Zahlen sind mathematisch gesehen elementarer als die reellen. Wenn es in der Natur so etwas wie eine Multiplikation und so etwas wie eine Addition gibt und ausserdem algebraische Abgeschlossenheit vorausgesetzt ist, gibt es komplexe Zahlen.
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