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Alt 16.08.15, 22:19
Semmelweis Semmelweis ist offline
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Standard AW: Multiversum - "schwimmt" jeder in seinem eigenen Universum?

Zitat:
Zitat von Niko176 Beitrag anzeigen
Ich muss deswegen meine Entscheidungen "sorgfältig abwägen" weil ich nicht beliebig zwischen den Universen springen kann und mit dem Ergebnis des Universums leben muss, in dem ich mich gerade befinde!

Einfaches Beispiel: ich spiele Lotto und habe eine grob geschätzte Chance von 14 Mio zu 1 auf einen 6er. Alle 14 Millionen Universen gewinne ich also.

Davon habe ich aber in diesem Universum nichts, wenn ich in einem der 14 Millionen Universen lebe, wo ich nunmal nicht gewinne.

Könnte ich dagegen die Universen nach bedarf wechseln, würde ich natürlich so lange switchen bis ich eines derer erwischen würde, wo auf meinem Schein der 6er ist.

Die einzige (theoretische) Möglichkeit in ein neues Universum zu gelangen sähe ich im Tod, aber da es eine "never come back" Fahrkarte ohne jede Garantie ist würde ich diesen Versuch unterlassen und auch jedem davon abraten!!
Immerhin: bisher hat sich wohl noch keiner im nachhinein beschwert.

An den freien Willen glaube ich tatsächlich nicht. Du bist das, was deine Gene und dein Umfeld aus dir machen.

Einfaches Beispiel: wer pervers ist und auf das töten von Menschen steht bis er für immer im Knast landet, der ist eben genau das ohne sich das frei aussuchen zu können! Oder meinst du jemand wie "Ted Bundy" kommt auf die Welt und sagt: "Hey, ich möchte als perverser Serienmörder in die Geschichte eingehen und in der Todeszelle landen!" ? Die Kombination von fehlender Empathie, fehlender Angst und starkem Sadismus gepart mit einer Mordlust macht einen Serienkiller aus. Wer diese Defekte in seinem Hirn vereint, der ist genau das. Ohne da irgendwo freiwillig ein Kreuzchen zu machen und zu sagen: "ich will das!".

Fazit: man folgt seinem Trieb. Zu Essen, zu schlafen, Sex - wie auch immer der geartet sein mag, siehe das Serienkiller-Beispiel.

Es gibt Familien, da sind ALLE fett und andere da sind alle schlank! Weil sie die fress-sucht und eine schlechte Fettverbrennung in den Genen haben.

Dann gibt es andere, die sind schlank, egal was sie zu sich nehmen. Ich kannte mal jemanden, der ernährte sich fast nur via Fastfood, es gab kaum einen Moment wo man ihn nicht mit Hamburgern, Pizza oder Döner rumlaufen sah und dennoch war er schlank als würde er den ganzen Tag sport treiben und sich nur von Salat ernähren. Er machte allerdings keinen Sport - nein, nichtmal ein bisschen...

Die Vorbestimmtheit beginnt schon bei der Geburt: wird man sterbenskrank geboren und bettelarm in Afrika, irgendwo im Wüstensand wo der Tod vorprogrammiert ist ohne eine Chance darauf überhaupt ein Jahr alt zu werden? Oder gesund und reich, als Kind von Multi-Milliardären, wo mehr Zinsen pro Minute ins Haus flattern als man im Leben überhaupt ausgeben kann? Könnte ich mir das aussuchen würde ich sagen "lieber reich und gesund als arm und krank!".

Wer wird eher zum Dieb? Der, der nix zu fressen hat und stehlen muss um am leben zu bleiben oder der, der stinkreich geboren wird?

Klar kann der Reiche einen Hirnschaden haben und dadurch ein Kleptomane sein. Nur ist sein tun dann ebenfalls kein "freier Wille", weil er es dann zwar nicht aus Armut tut. Dafür aber auf Grund seines Hirnschadens, den er sich aber auch nicht ausgesucht hat.

Fazit: der freie Wille ist meiner Meinung nach eine Illusion. Man tut das, wozu man gezwungen ist und jenes, was einem die Kombination aus Gene und Erfahrungen vordiktieren.
Wenn es Myriaden abgespaltener Universen geben würde, dann würdest du zufällig einem Ast zugeteilt werden, den du dir natürlich nicht aussuchen könntest, egal was du auch für Aktionen starten würdest.
Das ist der Knackpunkt, nachdenken und Entscheidungsfindung wäre völlig überflüssig und würde von der Natur laut Ockhams Messer deshalb nicht praktiziert werden.
Deshalb gibt es höchstwahrscheinlich auch nur ein Universum.

Ja, Verhalten wird von den Genen bestimmt, das sieht man schon an einem neugeborenen Kälbchen, das zielstrebig auf die Zitze zusteuert, obwohl es diese noch gar nicht kennen kann. Angeborene Erinnerungen bestimmen auch das menschliche Leben.
Dennoch kann jeder über die wichtigen Wege im Leben selber entscheiden, nachdem er in der Pubertät die autoritäre Fernsteuerung in seinem Kopf ein für allemal deaktiviert hat, indem es für ihn keine Autoritäten mehr gibt.

Ge?ndert von Semmelweis (16.08.15 um 22:36 Uhr)
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