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Alt 25.01.11, 18:25
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richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Frage zu B.Heim

Hi Dandy
Zitat:
Plötzlich stellte sich mir die Frage, ob man diese "Möglichkeitswelten" nicht mit diesen (Gedanken-)Universen der Menschen vergleichen könnte.
"Das alles (PSI) ist ja nur gedacht" (H.Lesch) Das ist die Auffassung der Kopenhagener Interpretation, z.B. auch seitens Anton Zeilinger. Allerdings hat dieser das Dekohaerenzprogramm uebernommen, so dass dieser nun von einer Gedankenwelt des kompletten Universums ausgehen muss. Wobei viele im Forum hier dies nicht akzeptieren werden und immer noch Bertlemanns Socken oder de Broglie Materiewellen, also einen naiven Realismus mit versteckten Parametern fuer Erklaereungen heranziehen. Dieser Realismus entspricht nicht den Experimenten. Die Bellschen Ungleichungen werden im Forum hier in der Regel leider ignoriert. Oder es wird keine Aussage getroffen. Die Kopenhagener Deutung unsachgemaess als eine Interpretation betrachtet. Daher macht es wenig Sinn darueber zu diskutieren.
Zitat:
Ich meine, unsere Bewusstseine ähneln irgendwie diesen "Parallelwelten", die aber dann hier im R4 ihre gemeinsame "Bühne" zum Interagieren haben...

Wie abwegig wäre das?
Es ist nicht abwegig sondern die Lehrmeinung der Kopenhagener Interpretation, die ich allerdings nicht ohne eine Erweiterung teile.
Der Unterschied zu realistischen Interpretationen wie der VWI ist recht gering.
Der abstrakten Informationsbegriff von Zeilinger wird dabei durch eine physikalische Groesse ersetzt. Ich meine dies koennte letztendlich die Entropie sein. Hier existiert also fuer PSI ein beschriebenes physikalisches Objekt. Allerdings kann dieses nicht in der Raumzeit R4 existieren, denn dies entspraeche Einsteins oder de Broglies trivialem Realismus. Will man diesen vertreten, so muss man einen Fehler im EPR Experiment nachweisen. Wer meint die Nichtlokalitaet trivial reaistisch erklaeren zu koenne, sollte sich zunaechst dieses Paper von Zeilinger zu Gemuete fuehren.
http://www.uibk.ac.at/exphys/photonik/people/gwdiss.pdf
Man kann Kritik daran ueben, ob alle bisherigen Versuche tatsaechlich korrekt ausgewertet wurden. Das ist auch das einzigst sinnvolle. Aber das wurde schon von vielen Seiten getan und scheint mir recht aussichtslos. Voellig auszuschliessen ist es nicht, aber nach dem Momentanen Stand widerspricht der lokale Realismus diesbezueglichen physikalischen Experimenten.

Wie ist Heim hier nun einzustufen ? Er verwendet wie Zeilinger den Begriff der Information. (Information ist bekanntlicherweise nicht waegbar).
Jedoch bildet Heim diese Information ueber die aspektbezogene Logik auf x5,x6 ab. Es gibt somit eine von PSI beschriebenes physikalisches Objekt. Denn x5,x6 gehoeren ohne Zweifel zum phsikalischen Raum, genauso wie die Vergangenheit zum physikalischen Raum gehoert. Ohne Vergangenheit keine Dynamik. Ob man nun die Heim Theorie als eine VWI betrachten kann ? Man koennte sie ebenso wie die BM interpretieren. Auch diese stellt eine VWI dar, wobei die physikalische Existenz der vielen Trajektorien weniger eine Rolle spielt. Letzendlich weil die Welt dort als determiniert betrachtet wird. Ich meine nicht dass Heim die Welt als rein physikalisch determiniert betrachtet. Sein Modell enthaelt die Kopenhagener Interpretation und den VWI Aspekt. Auf der anderen Seite scheint unsere Realitaet nach seiner Sicht eine Vorzugswelt darzustellen. Genau kann ich deine Frage somit nicht beantworten.
Zitat:
daß die ganzen Konzepte aus dem G4 nach x5, x6 projiziert werden, dort ihre Wahrscheinlichkeit bekommen um dann im R4 realisiert zu werden?
So kann man das nicht unbedingt sagen. Zuerst werden die Konzepte nach x7,x8 abgebildet. Das entspraeche der Information, die aber spiegelbildlich zu x5,x6 ist und daher vornehmlich durch den physikalischen Istzustand vorgegeben ist. Dieser ist somit auch in G4 bekannt. Wenn man von einer Steuerung ausgehen moechte, so laege diese in der zufaelligen Auswahl. Und so versteht man ja auch die Evolution :-) Im Grunde kennen wir den ganzen Vorgang in der makroskopischen Version, wenn wir Entscheidungen treffen. Auch dies ist nicht eindeutig motiviert :

- Automatisiert, anhand physikalischer Gegebenheiten determiniert.
- rein zufaellig
- emotional motiviert
- langfristig planend motiviert ...

Zitat:
Somit ist doch eigentlich klar, daß er sein Wissen gar nicht alleine von sich selbst bezieht...
Schwer zu beurteilen. Wenn man unser Gehirn betrachtet. Dann besteht dieses nach der VWI nicht nur aus den Elementarteilchen in unserer Welt sondern aus physikalischen Wellen. Jede dieser Wellen enthaelt eine x5/x6 Komponente, denn diese scheint fuer die Gravitation zustaendig zu sein. (Aehnlich wie bei Lisa Randall ist die Gravitation die Groesse die alle Welten sich teilen) Und diese Komponente hat ein informatorisches Gegenstueck in x7/x8. Vielleicht ist dieses ja schon ausreichend um unser Bewusstsein zu erklaeren. Die Strukturen dort waere so komplex wie unser Gehirn. Man traegt das Bewusstsein in Form seines Gehirns staendig mit sich herum. Wie sich nun der Informationsaustausch mit G4 konkret bemerkbar macht. Darueber koennte man nur spekulieren.

Gruesse

Ge?ndert von richy (26.01.11 um 16:15 Uhr)
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