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Alt 23.11.18, 14:31
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physicus physicus ist offline
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Standard Kritische Betrachtungen zur Lorentzkontraktion

(Fortsetzung der Diskussion im geeigneten Forum)

Zitat:
Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen
Ich finde diese Aussage zumindest bedenklich, wenn nicht sogar irreführend, denn man findet dazu auch folgenden Sachverhalt:
Zitat:
Es folgt aus der Lorentzkontraktion, dass im Ruhezustand sphärische Schwerionen bei relativistischen Geschwindigkeiten in Bewegungsrichtung die Form flacher Scheiben bzw. Pfannkuchen („pancakes“) annehmen müssen. Und tatsächlich ergibt sich, dass die bei Teilchenkollisionen erhaltenen Ergebnisse nur unter Berücksichtigung der durch die Lorentzkontraktion verursachten hohen Nukleonendichte bzw. der hohen Frequenzen in den elektromagnetischen Feldern erklärt werden können. Dieser Umstand führt dazu, dass die Effekte der Lorentzkontraktion bereits im Design der Experimente berücksichtigt werden müssen.
aus dem von Dir selbst empfohlenen Link https://de.wikipedia.org/wiki/Lorent...%C3%A4tigungen
Kein Widerspruch. Ich glaube selbst ja auch, dass das Coulumb-Feld einem Lorentzkontraktions-ähnlichen Effekt unterworfen ist, das besagt schon die Anschauung: wenn sich ein elektrisches Feld um ein geladenes Teilchen mit LG im Raum ausbreitet, und sich das Teilchen nahe LG bewegt, dann müssten sich die Feldlinien in Bewegungsrichtung stauchen. Dass sich ein Schwerion bei relativistischen Geschwindigkeiten scheinbar zu einem pancake-ähnlichen Objekt verformen könnte, damit habe ich anschaulich also auch kein Problem. Auch die Elektronenhülle eines Wasserstoffatoms wird in ihrer Form sicher irgendwie beeinflusst werden, da das Elektron bei seinem Lauf um den Kern den Feldlinien folgt (vereinfacht gesagt).

Aber wogegen ich mich vor allem wehre, ist Einsteins Gedankenexperiment mit dem Zug, beziehungsweise seine Schlussfolgerungen daraus.

Vereinfacht gesagt, benutzt er darin eine Messanordnung, die systematisch einen Messfehler erzeugt (durch die unterschiedliche Laufzeit zweier Messignal-Pfade). Diesen Messfehler rechnet er nicht heraus, was mathematisch möglich wäre, sondern nimmt den Messwert als Realität, wechselt in ein anderes Bezugssystem, behauptet dann, dass er dort ebenfalls real sein müsse (Relativitätsprinzip) und so fort... So darf man halt nicht schlussfolgern, auch nicht in Gedanken, oder auf dem Papier, das muss buchstäblich in die Hose gehen.

Ergo: Lorentzkontraktions-ähnliche Effekte: ja, aber eine Verkürzung des vorbeifahrenden Zuges aufgrund des Gedankenexperiments: nein.
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Schönen Gruß, Chris

Ge?ndert von physicus (10.12.18 um 19:26 Uhr)
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