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Alt 13.09.07, 12:12
Querkopf Querkopf ist offline
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Registriert seit: 12.09.2007
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Standard AW: Theoretische Physik vor dem Ende??

Zitat:
Ich auch. Die Stringtheorie zum Beispiel.
Von Stringtheorie habe ich relativ wenig Ahnung. Ich kenne einige Leute die Stringtheorie machen. Die haben ihre Ausbildung meistens in den USA absolviert. Da ist man vielleicht schneller begeistert und euphorisch. Ich kann mich da als Bodenständiger Europäer nicht für erwärmen, sehe die Notwendigkeit auch nicht.

Zitat:
Sie kommen nicht viel rum, wie? Die Stringtheorie der Theoretischen Physik beinhaltet, daß man sie experimentell niemals würde nachweisen können, selbst wenn sie richtig sei (weil die Strings dafür zu klein wären).
Aha. Dann nehmen Sie die Stringtheorie also aus der Theoretischen Physik heraus?
Doch, eigentlich schon, aber vielleicht bin ich immer in den falschen Instituten (heute Nachmittag z.B. an der TU Delft). Stringtheorie ist für mich ein Teilgebiet der Mathematik. Für die Mathematiker sicherlich ein interessantes. Für die Physik bleibt ein bisschen Abfall übrig, wie z.B. die Ausarbeitung der Supersymmetrie, deren Methoden durchaus auch in der konventionellen Quantenmechanik ein nützliches Tool darstellen können (ohne den ideologischen Ballast)

Man muss die Bedeutung der Stringtheorie einfach mal in Relation setzen. Es gibt vielleicht gut 2000 Stringtheoretiker Weltweit. Die meisten davon an stinkreichen Privatunis in den USA, an denen sie ohne wirkliche Kosten-Nutzen Kontrolle ihrem Hobby frönen können. Dagegen gibt es allein in Deutschland bestimmt 40.000 Physiker die sich im weitesten Sinne mit Festkörperphysik beschäftigen. Die wirklich interessanten Fragen liegen nämlich nicht im Bereich der Hochenergiephysik, sonder in der Physik der Kondensierten Materie. Nur sind sie nicht ganz so spektakulär und Publikumswirksam wie irgendwelche aufgerollten Zusatzdimensionen.

Zitat:
Wa? *lach* WO in unserem Universum sehen Sie denn heute ein unteilbares "Einteilchensystem"???
Ganz ohne statistische Physik ist das Leben sicherlich schwierig, aber ich denke als Experimentalphysiker (und manchmal auch als Theoretiker) kommt man bei manchen Fragen mit stinknormaler nichtrelativistischer Einteilchenquantenmechanik (bei geeigneter Näherung) doch erstaunlich weit.


Zitat:
Das allerdings ist völlig korrekt ausgedrückt. Würden Sie bei diesem "System" übrigens so auch ein Vakuum mit benennen (nur eine Frage am Rande....)?
Was ein Vakuum in einer Quantenfeldtheorie ist, ist ja klar durch das Verhalten des Zustandes bei Anwendung eines Vernichtungsoperators definiert. Wenn man Störungsrechnung macht, muss man halt ein bisschen Aufpassen. Ehrlich gesagt verstehe ich die Frage nicht.