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Alt 07.12.22, 21:09
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antaris antaris ist offline
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Standard AW: Warum das Interferenzmuster im Doppelspaltversuch

Ich versuche es mal so zu schreiben, wie ich es als Laie verstanden habe. An die Profis...bitte berichtigen wenn das nicht stimmt. Mal ein guter Test ob ich ausnahmsweise auch mal was verstanden habe.


Das Problem liegt im Grunde "nur" in der Betrachtungsweise. In der orthodoxen Interpretation gibt es, wie schon geschrieben, keine Betrachtung vor der Messung (bringt nix darüber zu diskutieren). Nach dieser Sichtweise kann die QM nur Zustände nach der Messung beschreiben, weil die Messung selbst erst dekohärent wirkt. Es gibt demnach keine QM ohne Messung und ohne Beobachter.
Man nimmt im Grunde an, dass vor der Messung der Zustand kohärent (abgeschirmt von der Umgebung) und somit in Superposition ist, was dann aber durch die Messung selber verändert wird. Die Messapparatur ist nach dieser Interpretation die Umgebung und die Messung lässt die Welle kollabieren. Im Grunde gibt es so nur eine Messapparatur und das Teilchen mit seinem Zustand.



Das ist aber eben nur eine Interpretation und nicht in Stein gemeißelt.
Die Forschungen zur Dekohärenz zeigen, dass nicht nur der Messapparat, sondern alles (Experimentator, Gebäude, Wärmestrahlung, Messapparat, Präparation...eben alles was irgendeinen Einfluß haben kann) zur Umgebung gehört. Das bedeutet, dass im Doppelspaltversuch eigentlich gar nicht der Detektor die Messapparatur die einzige Umgebung darstellt, sondern der Doppelspalt den Kollaps bewirkt. Die Interferenz wäre das Messergebnis und der Detektor die Auswertung des Messergebnisses. Alles zusammen ist die Umgebung.

Mit Katze tot/lebendig findet die Messung nicht in unseren Augen, einer Kamer, dem Gehirn oder irgendeiner Elektronik statt. Wir könnten die Katze ja gar nicht sehen, wenn sie nicht mit Photonen beleuchtet würde, die reflektiert werden und dann erst in den Augen auf die Netzhaut treffen. Wir sehen also etwas zeitlich versetzt das Messergebnis.

Wenn du mit einem Multimeter eine Spannung misst, so veränderst du mit der Messung das Messergebnis (trotz hohem Eingangswiderstand des Multimeters), da auch das Multimeter einen Verbraucher darstell und somit den Stromkreis ändert.
Das Messergebnis im Display des Multimeters entspricht den Werten mit Messgerät. Die eigentlichen Werte ohne Messgerät sind berechenbar aber nicht messbar, denn dazu braucht man ja ein Multimeter. (So verstehe ich das Messproblem)
Der so entstehende Messfehler ist natürlich sehr gering und vernachlässigbar aber eben nicht 0. Das Multimeter wirkt so dekohärent auf das Messergebnis.
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Ge?ndert von antaris (07.12.22 um 21:11 Uhr)
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