Einzelnen Beitrag anzeigen
  #43  
Alt 10.10.10, 21:09
SCR SCR ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 20.05.2009
Beitr?ge: 3.061
Standard AW: Das Standardmodell ...

Strukturen 3: Zeit

Die Dimension Zeit ist in meinen Augen weitaus schwieriger zu fassen als der Raum.

Sie wird häufig als Voraussetzung für Veränderungen angesehen, an Veränderungen wiederum kann der Ablauf der Zeit festgemacht werden (Schwingungen -> Uhren).
Dabei wird die Zeit häufig im Sinne eines Abstandes zwischen Ereignissen definiert.
Zuweilen ausgeweitet darauf, dass dadurch "Ereignisse" in ihrer Reihenfolge festgelegt werden/würden.

Zitat:
Zitat von wikipedia
Die Zeit beschreibt die Abfolge von Ereignissen, hat also im Gegensatz zu anderen physikalischen Größen eine eindeutige, unumkehrbare Richtung. Nach den physikalischen Prinzipien der Thermodynamik kann die Zeit als Zunahme der Entropie d.h. der Unordnung in einem System betrachtet werden. Aus einer philosophische Perspektive beschreibt die Zeit das Fortschreiten der Gegenwart von der Vergangenheit kommend zur Zukunft hinführend. Nach der Relativitätstheorie bildet die Zeit mit dem Raum eine vierdimensionale Raumzeit, in der die Zeit die Rolle einer Dimension einnimmt. Dabei ist der Begriff der Gegenwart nur in einem einzigen Punkt definierbar, während andere Punkte der Raumzeit, die weder in der Vergangenheit noch der Zukunft liegen, als „raumartig getrennt“ von diesem Punkt bezeichnet werden.
Wie oben gezeigt benötigt die generelle Kausalität eine Zeitdimension jedoch nicht zwingend (Die vom EH aus beobachtbaren Ereignisse laufen in der selben logischen Reihenfolge wie für jeden anderen Beobachter im Universum ab obwohl ZD unendlich / "instantan").

Zitat:
Oder kennst du ein Ereignis, welches keine Zeit benötigt?
Mein Verständnis eines Ereignisses ist ein anderes:
Ein Ereignis tritt ein oder tritt nicht ein (bzw. ist eingetreten oder ist nicht eingetreten) - D.h. es gilt "entweder 0 oder 1".
Und dies wird in einer Zeitpunktbetrachtung festgestellt -> t=0 -> Unter "Vernachlässigung" der Zeitdimension.
Betrachtungen über Zeiträume, bei denen die Aspekte der Veränderung hervortreten, verstehe ich als "Vorgänge" (oder alternativ auch Beibehaltung eines "Zustands" falls sich nichts verändert).

Ein "analog ablaufendes" Ereignis im Sinne von "sich langsam einstellend - erst nicht bemerkbar, dann langsam in ersten Unschärfen sich ausbildend, dann immer schärfer werdend bis zur Erreichung der vollen Schärfe" kann ich mir nicht vorstellen: Bei einem Ereignis handelt es sich in meinen Augen um ein Element der Logik.

richy, Du fragtest ja zu Beginn bezüglich der von mir getroffenen Quantelungs-Annahme nach:
Die Kausalität ist einer meiner Hauptgründe, eine Quantelung der Raumzeit anzunehmen - Ein "scharfes" Ereignis bedingt in meinen Augen zwangsläufig einen ebenso "scharfen" Raum- und Zeitbezug.

Zurück zur Zeit:

Zur Koordination (= gemeinsames Verständnis verschiedener Beobachter) von Zeitpunkten und Zeiträumen in unserer Raumzeit bedient man sich in der Praxis (z.B. in der Musik) des Hilfsmittels des Takts:
Die einzelnen (Musik-)Ereignisse eines Titels orientieren sich am Takt -> (Musik-)Ereignisse treten zu einem bestimmten Zeitpunkt ein (oder nicht), musikalische "Zustände" dauern dann einen Zeitraum lang (definert durch eine bestimmte Anzahl an Takten) an.
Der Takt ist jedoch nicht absolut: Ein und dasselbe Musikstück, mehrfach vom gleichen Orchester gespielt, kann im direkten Vergleich z.B. eine unterschiedliche Gesamtdauer aufweisen. Dennoch kann man nicht behaupten, dass deshalb irgendein Stück richtiger als die anderen wäre.

Ich gehe davon aus, dass Basis unserer realen Zeit ebenfalls ein Takt ist. Zu jedem Takt können Ereignisse eintreten. Ein Takt, ein "Klick", erscheint uns als t=0. Mit einer potentiellen absoluten Uhr außerhalb unserer Raumzeit gemessen müsste dieser Takt nicht regelmäßig sein - Für die uns möglichen Zeitmessungen (wie auch für unser Zeitgefühl) erscheinen alle "Äbstände" zwischen zwei Takten in unserer Raumzeit immer identisch - als Planck-Sekunde.
(Also im Prinzip eine ähnliche Logik wie beim Raum angewendet).

Unterschiedlich vergangene Zeiten für unterschiedliche Beobachter können mit diesem Modell nun in Folge nur noch auf unterschiedliche Taktzahlen zurückgeführt werden, die jeder Beobachter für sich "zwischen zwei Treffen" gezählt hat - Nach dem Takt-Prinzip funktionieren ja grundsätzlich auch unsere Uhren.

Ich kann aber sicher nicht von mir behaupten, ich würde die Zeit verstehen: Mir genügt im Moment, sie "handhabbar" zu gestalten. -> Deshalb Feedback gerne.

<Break zur Reflektion>

Und gute N8!
Mit Zitat antworten