Also gut, EMI - weil Du es bist
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Vorneweg erst einmal "kurz und bündig" das, was ich grob unter Zufall verstehe:
Ich kenne exakt und umfassend alle Eingangsparameter und Gesetzmäßigkeiten eines Vorgangs.
Trotz dieses Wissens und vorliegenden Informationen kann ich nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% das tatsächliche Ergebnis eines entsprechend real durchgeführten Experiments vorhersagen.
Zitat:
Zitat von wikipedia
Gegen die Vorstellung vom Laplaceschen Dämon lassen sich verschiedene Einwände erheben, die auf von der Physik nach Laplace erkannten Gesetzmäßigkeiten beruhen. Der Laplacesche Dämon dient heute nur noch zur Veranschaulichung eines streng deterministischen Weltbildes.
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Nehmen wir also "den Dämon" doch einmal ein wenig detaillierter auseinander:
Einerseits wird die Mathematik bei der Diskussion des Laplace-Dämons zum Maßstab der Bewertung erhoben (mathematische Unlösbarkeit bestimmter Problemstellungen).
Mir stellen sich folgende Fragen:
a) Sind wir in der Mathematik tatsächlich schon am Ende allen Wissens angelangt?
b) Und grundsätzlicher Natur: Wieso ist die Mathematik der alleinige Maßstab?
Andererseits wird auf die Komplexität der erforderlichen Berechnungen und deren Zeitbedarf verwiesen, wodurch eine Vorhersage erst zum Zeitpunkt des realen Eintretens bzw. "danach" zur Verfügung stünde.
Diese Argumentation kann ich nicht so ganz nachvollziehen:
a) Selbst wenn ich das Ergebnis erst im Nachgang erhalte, ich daraus aber dennoch einen Determinismus des beobachteten Vorgangs erkenne (d.h. alles exakt nachvollziehen kann) - Wie kann ich alleine mit der zeitlichen Begründung in diesem Fall von Zufall sprechen?
b) Und ich stelle mir auch die Frage, ob der Vorhersageprozess (in Zukunft) nicht weiter beschleunigt werden kann.
c) Zudem: Träfe diese Aussage im Übrigen auch zu, falls ich die Eingangsparameter grundsätzlich als statisch (zumindest über den für die Berechnungen erforderlichen Zeitraum hinweg) unterstellen könnte?
Weiterhin wird eine gewisse Unkenntnis bezüglich aller Eingangsvariablen angeführt.
Aber dieses Argument führt letztendlich doch nur dazu, dass mein Vorhersageergebnis ungenauer wird.
Das ist doch deshalb aber in meinen Augen noch lange kein objektiver Zufall - Denn: "Hätte ich alle Eingangsparameter gekannt wäre meine Vorhersage doch exakt und richtig gewesen."
Also ich bin da eher bei Einstein.
Mit einer Einschränkung: Er erhebt ebenfalls die Mathematik zum alleinigen Maßstab (zumindest in seinem Zitat).
Ich sehe nun in der Mathematik aber im Grunde nichts anderes als eine Sprache.
Und wenn eine Sprache Maßstab für das Für oder Wider von Zufall sein soll dann haben wir IMHO kein Zufallsproblem sondern erst einmal ein Problem in der "sprachlichen Verständigung".
Zitat:
Zitat von EMI
Da musst Du dich schon entscheiden!
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Immer noch?