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Alt 09.12.15, 21:11
TheoC TheoC ist offline
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Standard AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus

Hi Eyk,

Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
@TheoC
zu A) Es macht doch keinen Sinn eine Messung mit zwei Quanten (z.B. Elektron/Photon) von einer Wechselwirkung zweier Quanten (z.B. Elektron/Photon) zu unterscheiden?
Bei „Schrödingers Katze“ wird das Testobjekt durch ein Photon und nicht durch den Beobachter „gemessen“. Das ist eine ganz normale Wechselwirkung. Die Katze könnte, wenn man die Klappe aufmacht schon seit 2 Stunden tot sein (kleiner Spalt an der Seite). Nur ob die Katze seit 2 Stunden am Leben war/ist, ist beim Öffnen schwer feststellbar. Aber tote Katze seit 2h und „instantan beim Messen“ sind nicht zu unterscheiden, wenn die Kiste kalt genug ist.
Generell bin ich bei dir. WW ist WW.
Und warum die Katze nicht selbst merken soll ob sie stirbt, ist nicht so klar... ich versuche das Messproblem aus meiner Sicht darzustellen, und was mein Thema dabei ist.

BSP:
Ein Elektron sendet ein Photon aus, ein anderes Elektron absorpiert es.
Der Prozess wird gem. den Regeln der QED beschrieben.

Nach der VWI, wenn ich es recht verstehe, ist das eine "Verkettung" von Überlagerungen "System(e +Photon Sender)" - "System(Photon)" - "System(e + Photon Empfänger)", mit "Rest- Termen" die einfach auftauchen nach den Regelnd der Dekohärenz, und das System Photon bleibt ewig aufrecht, als Teil einer universellen Gleichung, mal da- mal dort überlager.

Wenn unser Physiker am Spalt misst, dann führt das zu keinem Eigenzustand des Photons am Spalt, sondern zu einer Überlagerungskette "Sender" - "Messgerät am Spalt" - "Empfänger" der durchgängigen "Photonenwelle".

Gibt es ein Messgerät am Spalt, gibt es einen Weg ohne WW am Spalt, und einen Weg mit WW am Spalt, und beide werden realisiert, in unterschiedlichen Zweigen des Universums, die nicht mehr miteinander verbunden sind. (Und ander auch noch, was ich nicht wirklich verstehe....)

Wenn kein Messgerät installiert ist, breitet sich das Photon nach der SG ohne irgendwelche Dekohärenzerscheinungen einfach aus, und es kommt an der Empfängerwand zu den bekannten Interferenzmustern.

Hier hat der Physiker keine irgendwie gerartete sonderbare Rolle, sondern ist einfach nur ein Quantensystem.


Hier haben wir es aber auch mit einem völlig deterministischen System zu tun. Alles entwickelt sich nach einer universellen Gleichung, kommt es zu einer WW entstehen alle möglichen Welten. Es ist nur nicht klar wie es überhaupt zu einer unitären Zeitentwicklung kommt. Das eigene Sein ist "zufällig" in einem bestimmten Pfad.

Nach der KD kollabiert das System in einen Eigenzustand am Ende der WW; und die SG wird zugleich "resetet"- der Zustandsvektor Photon "verschwindet" in einen Eigenzustand e- (Empfänger). Hier hat der bewusst messende einen Einfluss auf das System! Natürlich geht es auch hier um WW mit einem Messgerät (gleich ob einer hinsieht oder nicht), aber die Interpretation ist völlig anders. Es existiert das Quantenobjekt als Eigenzustand (während einer Messung) welche mit einem Makroobjekt detektiert wird, dazwischen ist es nicht real, sondern nur eine Wahrscheinlichkeitswelle.

Wenn unser Physiker, wie vertrackt auch immer, nachschaut (ein Messgerät installiert) wo unser Photon durchfliegt, dann merkt wie auch immer dieses Photon das, und kollabiert in einen der beiden möglichen Zustände.
Schaut er nicht hin kommt es zu einer unerklärlichen Interferenz, weil etwas was sonst in einen schönen Eigenzustand "gesehen" wird, als Welle mit sich selbst interferiert, obwohl es eigentlich unteilbar ist.

Hier haben wir es mit einer absolut zufälligen Welt zu tun! Dafür gibt es eine unitäre Zeitentwicklung (per Dekret )

Beides hat massive philosopische Konsequenze, speziell was das Thema Zufall betrifft, den du eigentlich angesprochen hast, bei diesen Thread.

Ist es etwas anderes als Determinismus wenn ich etwas bewusst entscheide? Ein anderes Qualitätsmerkmal als objektiv zufällig?

Nach der VWI triffst du immer alle möglichen Entscheidungen, nach der KD gibt es ohnehin den objektiven Zufall.


Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
zu B) Unter existieren meinte ich, mit all seinen Eigenschaften die man dem Elektron zuschreibt. Die elektrische Ladung z.B. kann ich beim Elektron ja erst lokalisieren, wenn es ein Photon absorbiert hat. Ich neige daher gerade dazu zuschreiben (e+Photon)- und nicht e- zu schreiben.
(Das gilt auch wenn es im Oribital "virtuelle Photonen" gebunden hat...).
Die Frage imho ist ob Dinge überhaupt absolute Eigenschaften haben, die beschrieben werden können, ohne den zu beschreiben, auf den die Eigenschaft wirkt, und zu beschreiben durch welchen Prozess eine Eigenschaft sichtbar wird.

Der Tisch ist nicht rot, sondern hat Oberflächeneigenschaften, die Licht so reflektieren, dass wir Menschen es als rot erkennen.

Was ist eigentlich der Anteil des Tisches an der Eigenschaft Farbe? Die Oberflächenstrukturen, etwas völlig anderes wie "Farbe"!

Es gibt Entitäten, aber sie haben nicht die Eigenschaften per se, welche wir sehen können. Die innere Qualität "Eigenschaft" eines Quantenobjektes welches gerade in einen Überlagerungszustand ist, bleibt uns ewig und immer verborgen, wir merken diese Dinge nur durch ihre Wirkungen in "unserer Welt"- der Ebene in der wir wechselwirken können.


lg
Theo
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