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Alt 23.10.15, 16:34
Ich Ich ist offline
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Standard AW: Frage zur Realitivität der Zeit

Zitat:
Zitat von Nils98 Beitrag anzeigen
Ich habe jetzt leider aus deiner Antwort nicht verstanden, wie ich mir das zu denken habe:
Umschliesst das Quadrat, welches die vier Uhren bilden, zu jedem Zeitpunkt immer dieselbe Menge an Koordinatenuhren oder nicht?
Ja. Man denkt sich diese Uhrenlinien immer ununterbrochen und am Urknall beginnend. Es kommen also keine neuen dazu.
Man denkt sie sich aber auch unendlich dicht, in deinem Quadrat also unendlich viele.
Zitat:
Unser Lehrer hatte uns zwei Modelle gezeigt, wie man sich die Expansion unseres Universums vorstellen kann:
Zuerst hatte er einen Luftballon aufgeblasen, auf dem Galaxien aufgemalt waren - Beim Aufblasen entfernten sie sich logischerweise alle voneinander. Zwischen zwei Galaxien hatte er auch ein Lineal aufgemalt - Das dehnte sich mit aus.
Dann hatte er uns dasselbe an einem anderen Luftballon gezeigt: Dort waren die Galaxien aus Pappe aufgeklebt.
An einer Galaxie war zusätzlich ein Papplinieal angeklebt, welches bei einer bestimmten Grösse des Luftballons genau bis zu einer anderen Galaxie reichte. Dann blies er den Luftballon weiter auf - Dadurch entstand ein Abstand zwischen Lineal und zweiter Galaxie.
Und dazu sagte er, dass das erste Modell möglicherweise in die Irre führen kann und das zweite das besseres Bild ergäbe, weil sich die Galaxien und unser Lineal nicht mit ausdehnen - Sonst würden wir die Expansion eventuell gar nicht bemerken.
Das erste ist offensichtlicher Unsinn, richtig. Das zweite ist besser, aber immer noch nicht richtig.
Exakt richtig (bis auf die Krümmung) wäre folgende Vorstellung: Statt des Luftballons denkt man sich vielleicht besser eine Seifenblase. Auf deren Oberfläche schwimmen die Dinge reibungsfrei umher. Sie werden also nicht von der Oberfläche irgendwohin mitgenommen, einmal angeschubst würden sie ohne Geschwindigkeitsverlust immer um die Seifenblase rum gleiten (wenn die konstanten Durchmesser hat).
Dinge aus Pappe gibt es nicht, sowas entspräche einem unendlich steifen Körper. Wenn du einen Maßstab willst, machst du einzelne Striche, deren Abstand (entlang der Oberfläche) von einem bestimmten Punkt du konstant hältst. Das geht nicht immer, im exponentiell expandierenden Universum z.B. müsstest du Striche überlichtschnell bewegen, wenn sie zu weit weg sind.
Wenn man diese Seifenblase aufbläst, kommt genau die Dynamik des Universums raus. Der Radius der Seifenblase entspricht dem Skalenfaktor.

Zitat:
Was ist denn davon jetzt die richtige Sichtweise?
Danach richtet sich doch dann ob man immer neue Koordinatenuhren einzusetzen hat oder ob sie schon die ganze Zeit da sind (Oder?).
Hört sich für mich alles gleich an. Und nein man muss nie neue Koordinatenuhren einsetzen, man hat immer unendlich viele.
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