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Alt 31.07.18, 11:44
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 04.10.2014
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Standard AW: Schwarzes Loch und Gravitonen

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
1. Das Beste, was wir (Menschen) zum Thema Gravitation haben, ist die ART. Das Beste bedeutet - deckt alle beobachtete Phänomene und ist am einfachsten (von allem, was man so alles hat)
Phänomenologisch richtig, theoretisch nicht richtig. Wir wissen, dass die ART für sich alleine Probleme hat - Stichwort Singularitäten - und dass sie als klassische Theorie nicht mit der Quantenmechanik vereinbar ist - Stichwort z.B. Hawkingstrahlung mit Informationsverlust bzw. Verletzung der Unitarität

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
2. ART lässt sich nicht quantisieren. Was bei der Elektrodynamik bsw. funktioniert hat, versagt bei der ART. Und es sieht so aus, dass es so tatsächlich gar nicht gehen kann.
Nicht richtig.

Wir kennen vermutlich konsistente Quantisierungsmethoden der ART (im Rahmen der Stringtheorie, evtl. Supergravitation, Asymptotic Safety nach Weinberg et al.), wir können diese Theorien jedoch nicht phänomenologisch sowie noch nicht abschließend theoretisch beurteilen.

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Was bei der Elektrodynamik bsw. funktioniert hat, versagt bei der ART.
Hier versagen bestimmte Methoden, die die Gültigkeit einer speziellen Näherung voraussetzen; dies wird im Zuge der Asymptotic Safety geeignet verallgemeinert.

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Der TS fragt ja danach, warum Gravitonen nicht aufgrund der LG-Einschränkung abgelehnt werden können.
Dazu hatten wir festgestellt, dass dies auf einem Missverständnis bzgl. der Gravitonen beruht. Das ist bereits im Zuge der QED ein Missverständnis.

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Jetzt könnte man sich aber über die el. Ladung eines SL's Gedanken machen. Damit wären wir von den "Gravitonen" weg, müssten so einer Argumentation nach ... was? ... verbieten, dass SL's el. geladen sein dürfen? Geht nicht. Selbst wenn ein SL el. neutral ist, das em. Feld ist trotzdem da. Elektrische Ladungen sind rein gefallen. Spätestens jetzt wären "virtuelle Teilchen" (wenn man den möchte) wieder ein Thema. Oder?
Nein, wären sie nicht.

Nochmal:

Man kann die QED für bestimmte Problemstellungen so formulieren, dass es so aussieht, als wäre die gesamte el.-mag. WW in "virtuellen Photonen" kodiert; dies ist z.B. für Streuexperimente sinnvoll.

Aber diese Formulierung ist völlig ungeeignet für andere Problemstellungen, z.B. die Lamb-Shift im Wasserstoffatom. Grob gesprochen geht es um die Zerlegung des Photonfeldes

A = A₀ + a

wobei A für das gesamte Feld steht, A₀ für einen klassischen Anteil sowie a für die Fluktuationen, aus denen nach der Quantisierung die Photonen hervorgehen.

Setzt man A₀ = 0, so versteht man das Coulombfeld nur schlecht; rein praktisch ist diese Näherung ungeeignet, wenn man mit einem Coulombfeld rechnen muss.

Setzt man dagegen A₀ = "Lösung der klassischen Maxwellgleichung", so beschreibt a die Fluktuationen auf dieser klassischen Lösung; dieser Ansatz ist z.B. bei der Berechnung der Lamb-Shift wichtig.

Die gesamte Diskussion dreht sich also um ein Missverständnis und um eine ungeeignete Näherung.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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