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Alt 22.03.09, 14:59
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Bauhof Bauhof ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 07.12.2008
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Standard AW: Fundamentalsystem?

Zitat:
Zitat von Uli Beitrag anzeigen
Hat irgendwie schon mit der Konstanz der Vakuumlichtgeschwindigkeit zu tun - hier genauer mit ihrer Unabhängigkeit von der Raumrichtung. Obiger Synchronisationsmethode liegt die Annahme zugrunde, dass sich das Licht nach rechts genauso schnell ausbreitet wie nach links.
Hallo Uli,

Ja, so ist es. Hier einige Ergänzungen, weil Einsteins Gleichzeitigkeits-Definition oft unbekannt ist oder missverstanden wird. Die Konstanz der Vakuumlichtgeschwindigkeit ist wie folgt definiert: Unabhängigkeit von der Ausbreitungsrichtung und Unveränderlichkeit ihrer Größe bei Zusammensetzung. Albert Einstein schreibt zur Synchronisationsmethode in seinem Buch [1] auf Seite 22 folgendes:

Zitat:
An die Definition der Gleichzeitigkeit ist nur die eine Forderung zu stellen, dass sie in jedem realen Falle eine empirische Entscheidung an die Hand gibt über das Zutreffen oder Nichtzutreffen des zu definierenden Begriffs. Dass meine Definition dies leistet, ist unbestreitbar. Dass das Licht zum Durchlaufen des Weges A → M und zum Durchlaufen der Strecke B → M dieselbe Zeit brauche, ist in Wahrheit keine Voraussetzung oder Hypothese über die physikalische Natur des Lichtes, sondern eine Festsetzung, die ich nach freiem Ermessen treffen kann, um zu einer Definition der Gleichzeitigkeit zu gelangen.
Man kann also die Gleichzeitigkeit entfernter Ereignisse überhaupt nicht erkennen, sondern nur definieren. Sie ist willkürlich: man kann irgendeine Festsetzung darüber treffen, ohne dass ein Fehler entsteht. Ist diese Definition der Gleichzeitigkeit einmal gewählt, ist damit nun auch die Einweg-Geschwindigkeit des Lichtes in jedem Inertialsystem gleich c. Die Behauptung der Isotropie der Lichtausbreitung ist somit äquivalent einer Vereinbarung über die Gleichzeitigkeit an verschiedenen Orten.

Die Richtungsunabhängigkeit der Lichtausbreitung testet man mit Michelson-Morley-Experimenten. Die Geschwindigkeitsunabhängigkeit der Lichtausbreitung testet man mit Kennedy-Thorndike-Experimenten [2].

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

[1] Albert Einstein
Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie.
Braunschweig 1982, 21. Auflage. ISBN=3-528-06059-X
http://www.science-shop.de/blatt/d_s...k_nr=881650553

[2] Kennedy-Thorndike-Experimente
http://www.pro-physik.de/Phy/leadArticle.do?laid=590
__________________
Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski

Ge?ndert von Bauhof (22.03.09 um 16:00 Uhr) Grund: Link zum Buch
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