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Alt 22.06.12, 00:13
RoKo RoKo ist offline
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Standard AW: Unendliches Universum - alles möglich?

Hallo Ich,

Zitat:
Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Gegeben sei der exakte Zustand eines Quantensystems zu einer bestimmten Zeit. Ab da lassen wir die Naturgesetze wieder laufen.
Aus einem exakten Zustand eines Quantensystems QS folgt eine exakte Wellenfunktion, die sich solange zeitlich entwickelt, bis dieses QS entweder ein Atom hervorbringt oder mit einem Atom wechselwirkt. Was dabei oder danach passiert, ist seit 100 Jahren Streitgegenstand und keinesfalls gesicherte Erkenntnis.

Zitat:
Du behauptest allen Ernstes, die weitere Entwicklung des Systems sei nicht allein durch Startbedingungen (und Umgebungsbedingungen, die ab da einwirken) und Naturgesetze gegeben, sondern werde spukhaft beeinflusst durch die universumsweite Vorgeschichte, über die das System in besagten exakten Zustand gelangte? Hast aber nichts mit Esoterik zu tun?
Allgemein gilt: In einem rückgekoppelten physikalischen System gehören nicht nur stationäre Zustände sondern auch Integrale und Differentiale der Dynamik, die zu diesem Zustand geführt hat, zu den Startbedingungen.

Speziell für den Gehirnzustand intelligenter Lebewesen gilt, dass deren Datenspeicher wesentlich Referenzen auf Umweltobjekte enthält und nur teilweise Informationen über die Objekte selbst. Wenn du diese Lebewesen vollständig von den Objekten, auf die referenziert wird, trennst, dann zerstörts du bereits erworbenes Wissen.

Auch hier geht es nicht um Esoterik, sondern um Naturwissenschaft. Die im vorhergehenden Absatz ist vergleichbar mit dem Löschen der Auslagerungsdatei (der Vorgeschichte) auf deinem Rechner. Ein Systemabsturz ist unvermeidlich, weil im Hauptspeicher vorhandene Bezüge nun im Nirwana enden.

Zitat:
Was glaubst du eigentlich, wofür Physik da ist? Problem genau spezifiziert, Anfangsbedingungen exakt gegeben, Naturgesetze bekannt - ups, sorry, ..
Physik ist nützlich, um die Zehnerpotenz realer Probleme zu erfassen. ;-)

Zitat:
EXAKTER momentaner Zustand bekannt (oder auch nicht bekannt, Hauptsache irgendwie hergestellt). Muss dann alles im Gleichgewicht sein, um weiterarbeiten zu können? Kann Physik (prinzipiell) nur Gleichgewichtszustände beschreiben? Gibt's nicht auch den einen oder anderen Fall, in dem Physik auch Aussagen zu Dingen macht, die tatsächlich geschehen?
Das Universum wird den Zustand maximaler Entropie dann erreicht haben, wenn es sich im thermodynamischen Gleichgewicht befindet. Variationsbetrachtungen auf der Basis der Bekensteingrenze sind demzufolge Betrachtungen der mikroskopischen Variationen eines Gleichgewichtszustandes. Mit irdischen Verhältnissen, die fernab eines thermodynamischen Gleichgewichts sind, hat das nichts - rein garnichts - zu tun.

Zitat:
Bitte. Ist schon erstaunlich, wie man auf dem Schlauch stehen kann. Is ja auch absurd, bei 10 möglichen Zuständen noch die Vorgeschichte des Universums bemühen zu wollen. Gut, dass du's jetzt verstanden hast.
Verbinde deinen Computer mit einem Temperaturfühler und lass folgendes Programm ablaufen:

Integer_Messwert := TRUNCATE(Aussentemperatur)
IF Integer_Messwert <> Altwert then
Pruefziffer := Pruefziffer + Integer_Messwert MODULO 7
Altwert := Integer_Messwert
ENDIF
Anzeige := Pruefziffer MODULO 10

Die Anzeige auf deinem Computer, die ja wohl unzweifelhaft physikalischen Gesetzen folgt, wird damit abhängig von der Vorgeschichte.
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mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion