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Alt 30.04.09, 20:30
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Zurück vor den Urknall

.. in dem Buch werden auch interessante Fragen aufgeworfen die offensichtlich noch lange nicht geklärt sind, von denen man aber als quantenkosmologischer Laie regelmäßig meint, sie seien "klar" (jedoch werden sie auch von ihm nicht beantwortet und manchmal nur mit einer Fußnote bedacht). Scheinbar schreibt von den "Fachleuten" immer nur einer vom anderen ab, so dass der Eindruck entsteht, wesentliche Fragen sind keine Fragen mehr.

- Materie entsteht aus dem Nichts durch Expansion des Universum: Woher kommt aber das Ungleichgewicht zu Gunsten Materie (zu Lasten Antimaterie)?

- Hawkingstrahlung: Wenn nun positive und negative Teilchen am Ereignishorizontes eines sL getrennt werden, - warum nimmt dann die Masse eines sL durch "verdampfen" ab? (es besteht doch die Chance auf 50:50 das ein hineinfallendes Proton die Masse erhöht, anstatt das ein hineinfallendes Antiproton die Masse verringert?

- wenn Gravitonen den Gesetzen den RaumZeit gehorchen müssen (wie z.B Ausbreitung von g mit max c) - warum schirmt sich die Schwerkraft eines sL nicht selbst aus der RaumZeit ab? Können (die Postulierten) Gravitonen entgegen der Schwerkraft (...aus der RaumZeitkrümmung) entkommen?

- Bzw. lassen sich evtl Maschinen bauen, die den Ereignishorizont durchqueren und uns Informationen mittels Gravitationswellen zukommen lassen können?

- Gibt es überhaupt 'Gravitationswellen'? (die "Beweise" dafür scheinen trotz jahrzehntelanger und vielfältiger Anstrengungen eher dürftig zu sein und könnten sich auch durch andere Phänomene erklären lassen)

- ist die Singularität überhaupt erreichbar (oder wird der Vorgang irgendwann auf dem Weg vom Horizont dorthin umgekehrt)?

- Gibt es eine "nackte Singularität"? (Horizont = Singularität)

- Sind sL's die "Rückseite" eines anderen Universums?

- Übt Gravitation möglicherweise gar keinen "Druck" sondern einen "Sog" aus!?

usw.

Allgemein: Leider basieren Bojowalds Ausführungen und Überlegungen zur Quantenkosmologie ausschließlich auf der Annahme eines "Kollapses" der Wellenfunktion. (was anderes kommt bei ihm gar nicht vor) Ich denke er täte gut daran auch alternative Deutungsmöglichkeiten mit einzubeziehen um vielleicht doch zu "überraschenden Lösungsmöglichkeiten" zu kommen.


Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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