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Alt 01.05.11, 11:23
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Bauhof Bauhof ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 07.12.2008
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Standard AW: Entropie beim Urknall

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Das Teilchen muss sich als solches an die physikalischen Gesetze richten und sich [b]insbesondere kausal verhalten.
Hallo Richy,

dass sich ein Teilchen kausal verhalten muss, genau das wird von den heutigen Quanten-Physikern bestritten. Auch von Anton Zeilinger, z.B. in [1]:
Zitat:
Diesen Überlegungen zufolge tritt der Zufall in der Quantenphysik nicht etwa deshalb auf, weil wir zu dumm sind, um die Ursache für das Einzelereignis zu kennen, sondern weil es einfach keine Ursache für das Einzelereignis gibt, weil das Teilchen einfach keine Information tragen kann, wo es auf dem Interferenzschirm auftreffen soll.

Der Zufall in der Quantenphysik ist also nicht ein subjektiver, er besteht nicht deshalb, weil wir zuwenig wissen, sondern er ist objektiv. Ganz im Sinne Heisenbergs ist es nicht unser Unwissen, von dem wir hier also sprechen, sondern die Natur selbst ist in solchen Situationen in keiner Weise festgelegt, ehe das einzelne Ereignis auftritt. Wir sehen daran, dass Information eine zentrale Rolle in der Quantenphysik spielt, und wir werden im Lauf dieses Buches dieses Bild, dass Quantenphysik eine Wissenschaft der Information ist, weiter vertiefen.
Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Demnach wird ein Teilchen aus einer Wahrscheinlichkeitswelle realisiert indem diese mit unserer Realitaet, also unserem Universum in Wechselwirkung tritt.
Die Bornsche Wahrscheinlichkeitswelle realisiert keine Teilchen, sondern ist lediglich ein mathematisches Hilfsmittel, mit dessen Hilfe man Wahrscheinlichkeiten berechnen kann.
Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Aber nehmen wir mal an Zeilinger haette Recht und alleine das Aussenden der Information in Form einer EM Welle ist ausreichend fuer eine Dekohaerenz.
Zeilinger hat vermutlich recht, aber wo schreibt er, dass die Ausbreitung der Quanten-Information in Form einer EM-Welle stattfindet? Kannst du da etwas von Zeilinger zitieren? Das Aspec-Experiment zeigt doch, dass z.B. bei der Quanten-Verschränkung eine mögliche Informationsübertragung nicht durch die Lichtgeschwindigkeit begrenzt wird. Es sei denn, dass man schon eine "Dekohärenzgeschwindigkeit" keinergleich c gemessen hat.

Zeilinger schreibt dazu in [1] auf Seite 101 nur von einer "Kopplung":
Zitat:
In allen diesen Fällen können wir dann von einer Kopplung unseres interferierenden Teilchens mit der Umgebung sprechen. Diese Kopplung transportiert Information in die Umgebung, und zwar Information darüber, welchen Weg das Teilchen genommen hat. Und wenn diese Information vorhanden ist, kommt es eben nicht zu dem Interferenzphänomen. Man bezeichnet diesen Verlust von Interferenzfähigkeit auch als Dekohärenz.
Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

[1] Zeilinger, Anton
Einsteins Schleier.
Die neue Welt der Quantenphysik.
München 2003. ISBN=3-406-50281-4
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski
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