Zitat:
Zitat von Bernhard
Stimmt. Allerdings darf gefragt werden, ob man so einen Vorgang dann korrekt als "Kollaps" bezeichnen sollte.
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Also wenn wir was gelernt, dass wir den Begriff Kollaps möglichst vermeiden.
Zitat:
Zitat von Bernhard
Eine Lokalisierung eines Elektrons findet in jedem gebundenen Atomzustand statt und Atome werden ihrerseits durch weitere chemische Verbindungen im Festkörper lokalisiert.
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Ja.
Zitat:
Zitat von Bernhard
Insofern hat eine Lokalisierung doch praktisch nichts Mysteriöses an sich?
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Doch. Das ist doch physikalisch betrachtet das eigentlich Rätsel!
Wir führen irgendeine Art Interferenzexperiment mit einzelnen Photonen durch, ein Stern-Gerlach-Experiment für Spin-Orientierungen mit einzelnen Atomen, eine Streuexperiment von Photonen an Elektronen (Compton-Streuung), ein Zerfallsexperiment in dem einzelne Röntgenquanten (isotrop) entstehen und anschließend an einem Gitter gebeugt werden ...
In allen Fällen
müssen wir im mathematischen Formalismus eine (möglicherweise über viele Meter) delokalisierte Wellenfunktion o.ä. zur Berechnung benutzen, um die korrekten Ergebnisse zu erhalten.
Aber in allen Fällen detektieren wir
immer einzelne, lokalisierte Teilchen bzw. erhalten lokalisierte Detektorereignisse mit einer Auflösung im Bereich einzelner Atome.
Wie in drei Teufels Namen lokalisiert sich denn irgendetwas Ausgedehntes immer und ausschließlich als ein teilchenartiges Phänomen mit Masse, Ladung, Spin usw.? Und warum zum Beispiel gerade hier, wenn es doch auch dort geschehen könnte?
Das ist die Frage - völlig physikalisch gestellt, ohne irgendwas mystisches. Und darauf haben wir keine zufriedenstellende Antwort. Auch im Rahmen der Dekohärenz bleiben diverse offene Punkte.