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Alt 23.10.07, 21:31
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Matrix der Wirklichkeit

Hallo!

Zitat:
Zitat von seberta Beitrag anzeigen
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Welche direkten empirisch-experimentellen Zugänge gibt es zu den "Parallelwelten"? (Wenn es diese überhaupt gibt!)
(Richy hat bereits einiges dazu gesagt. Ich würde nur etwas anders formulieren

Es handelt sich bei den "parallelen Welten" nur um eine 'Interpretation' der empirisch experimentellen Zugänge zur QT. D.h. alle Experimente, die man diesbezüglich kennt, können als Beweis für die "parallelen Welten" hergenommen werden. (falsifizierbar ist grundsätzlich keine der Interpretationen)

Grundsätzlich findet man in der Physik heutzutage folgende Interpretationen der QT
a) keine (man gibt sich als Instrumentalist und streitet ab, das es Aufgabe der Wissenschaft ist 'Wissen_zu_schaffen')
b) man ergibt sich in irgendwelchen Kauderwelsch ("Wirkliches wechselwirkt mit Möglichem"; "Funktionen brechen zusammen und erschaffen dabei Wirklichkeit"; (und auch wenn es richy nicht gefällt"Wahrscheinlichkeitswellen...."; etc.)
c) man argumentiert ontologisch und ist überzeugt, dass nur physikalisches mit physikalischem wechselwirken kann

a) + b) stellen regelmäßig die vorherrschende Sichtweise auf die QT dar, sowohl in der Physik als auch populärwissenschaftlich. Neuerdings wird öfters von "Dekohärenz" gesprochen (und regelm. mit einer neuen Art von Interpretation verwechselt), ohne dass diese jedoch zu einer Lösung der Grundprobleme beitragen kann. (Die sogen. "Kopenhagender Deutung" zähle ich übrigens zu b) )

c) fristet also ein Nischendasein und dort findet man die VWT (neben David Bohm und u.a. auch z.B. Th. Görnitz))

B. Heim scheint dabei eine Art Zwitterposition einzunehmen von der mich richy noch überzeugen muß und die für meine Begriffe darauf hinausläuft die Begrifflichkeiten der Physik selbst mit metaphysischem zu erweitern. Aber ich bin da völlig offen und der Überzeugung das die Wissenschaft selbst einige ihrer teuer bezahlten Grundannahmen in Frage stellen muss, will man eines Tages wirklich beim "Wissen_schaffen" weiter kommen. (wie sagte Wolfgang Pauli: "Ich glaube die Wissenschaftler sind vor 300 Jahren etwas zu weit gegangen")


@richy

Zitat:
Zitat:
Für Vielweltler sind die Parallelwelten durchaus "unserer" Realität völlig gleichgestellt. -
Kann ich mich von meinem Schreibtisch aus spontan in eine Welt der Elfen und Zwerge begeben ? So meinst du das wohl auch nicht.
hm, - nunja David Deutsch hat mal interesanterweise in einem Interview genau das gesagt: ".... Und dann ist noch, in stillen Seitenzweigen des Multiversums, winzig im Vergleich zum Rest, Phantastisches realisiert, wie J.R.R. Tolkiens "Mittelerde" (David: "definitively 'yes").
"Spontan" ist das aber sehr sehr schwer möglich bis fast unmöglich, da uns doch gewichtige Programme die wir zusammen mit allem Leben im Multiversum installiert haben, massiv daran hindern.

Womit wir wieder beim "freien Willen" wären: Ich denke meine Entscheidung grad eben eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank zu nehmen, war subjektiv (!) weniger frei als z.B. eine Entscheidung die ich im Rahmen einer Versuchsanordung beim Doppelspaltexperiment (oder in Zusammenhang mit dem Quanten-Zeno-Effekt) treffen kann. Begründung: Die Flasche Bier haben sich sehr viele "Gandalfs" geholt, andere haben sich vielleicht Wasser oder eine Limo geholt. Nur eine Minderheit wird sich nichts geholt haben. Warum? -Weil sie ganz einfach was trinken müssen um nicht zu sterben (und damit ihren evolutionär erworbenen Programmen folgen)!

Bei den erwähnten Experimenten ist das was anderes:
1. Sind sie nicht lebensnotwendig und daher von irgendwelchen "harten" unbewussten Programmen weitgehend unbelastet.
2. "Weiche" Programme (wie z.B. Eitelkeit) könnten eine Rolle spielen, aber wahrscheinlich eher der Art, das die Experimente so ausgehen, wie man sie schon immer erwartet hätte: klassisch (und nicht so "bizarre" Ergebnisse liefern, so wie sie sie liefern)
3. Die Entscheidungen, die ich im Versuchsaufbau treffe, betreffen im Unterschied immer sehr wenige "Quantensysteme" (manchmal nur "Eines") und 'keine Gruppen'. Un dieses 'Eine' gehorcht dann exakt den Entscheidungen, die ich ich im Rahmen des Versuches treffe. Treffe ich Entscheidungen für Gruppen,- treten wieder die "Mittelwerte" (von "Nicht-Entscheidungen) auf, die wir aus der klassischen Physik gewohnt sind.

==> ergo 'freier Wille' ist tatsächlich nicht unbedingt gleich 'wollen', aber physikalisch gegeben.

Zitat:
Gerade deine Ausfuehrungen zu "andere Kausalbeziehungen" geben doch an, dass es auch senkrechte Wirkungen in deiner Matrixdarstellung gibt.
(Wir kommen nicht umhin bei diesem Thema auf versch. Meta-Ebenen einzugehen, - aber von B. Heim aus dürftest Du das ja gewohnt sein)

....Stimmt! Diese "senkrechten Wirkungen" stehen jedoch außerhalb dessen was die Naturwisenschaft 'zurzeit' als 'zulässige Wechselwirkung DEFINIERT' hat. Sie gesteht nur der 'energetischen' Wirkursache eine naturwissenschaftliche Berechtigung zu. Deswegen existiert ja "die Matrix" auch nicht an sich, sondern ist gemäß dem 'radikalen Konstruktivismus' (den ich dazu kurz vorgestellt hatte) widerum nur eine Metaebene für "eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung eines Individuums". (Die unserem derzeitigen Wissenstand darstellen und ordnen hilft (bzw. auch gewisse Voreingenommenheiten und Begrifflichkeiten abbildet, die durch unsere aller "klassich geprägte Sichtweise" bedingt sind)

==> diese anderen Kausalformen (wieder) hoffähig zu machen (selbiges dürfte auf B. Heims Theorie zutreffen), heißt also gleichzeitig die klassischen 'Vorstellungen von Naturwissenschaft' anzugreifen, bzw. einiges, gewachsenes zu stutzen.
>>> ... und das ist imo der wahre Grund wieso die QT von den meisten Naturwissenschaftlern nur nach a) bzw. b) (siehe oben) interpretiert wird (und dadurch ein Weiterkommen im Wissen_schaffen seit vielen Jahrzehnten verhindert wird)

nochmal ein Zitat von D. Deutsch:
Die Kopenhagener Deutung ist der größte Skandal der Physik des 20. Jahrhunderts" - Diese hat uns fast 50 Jahre lang aufgehalten mit dem Gerede von Ungewissheit und Wahrscheinlichkeiten. "Es gibt nur eine vernünftige Weise diese Gleichungen zu lesen"

Bei der Quantentheorie verzichten die Physiker nämlich, - anders als bei allen anderen physikalischen Theorien, - völlig darauf, sie als eine wahre Beschreibung der Welt zu betrachten .... Das hat die Physik sehr lange aufgehalten und viel Sand ins Getriebe der Wissenschaftsphilosophie gestreut.



Viele Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli

Ge?ndert von Gandalf (24.10.07 um 06:35 Uhr) Grund: Präzisierung
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