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Alt 30.03.09, 09:34
zeitgenosse zeitgenosse ist offline
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Standard AW: Fundamentalsystem?

@Marco Polo

Winterberg ist seit 1968 Research Professor für theoretische Physik an der University of Nevada, Reno.

http://www.physics.unr.edu/FacWinterberg.html

Studiert hat er in Deutschland bei Friedrich Hund an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, und promoviert 1955 bei Werner Heisenberg am Max Planck Institute, Goettingen. Später ging er in die USA. Seine Kernthemen sind Allgemeine Relativitätstheorie, Plasmaphysik und angewandte Kerntechnik. Winterberg war auch in das Vorfeld des SDI-Programms involviert (Verwendung nuklear gezündeter Laserwaffen zur Raketenabwehr), arbeitete aber nie unmittelbar am Waffenprogramm der USA mit. Am Disput "Hilbert versus Einstein" war er beteiligt und betonte dabei, dass die Feldgleichungen in impliziter Form auch bei Hilbert vorhanden waren. Gleichzeitig deutete er an, dass hinter den manipulierten Fahnenkorrekturen Fälschungsabsichten stehen könnten (immerhin fehlen zwei Seiten).

Zu Günther:

Du irrst dich. Das erwähnte Buch heisst wirklich so:

Spezielle Relativitätstheorie. Ein neuer Einstieg in Einsteins Welt

Es handelt sich um die 1. Auflage 2007 des dritten Buches von Günther.

Das von dir erwähnte Buch (erweiterte Auflage 2004) besitze ich auch:

Starthilfe Relativitätstheorie. Ein neuer Zugang in Einsteins Welt

Es enthält aber wichtige Anmerkungen nicht, die erst in der Neuauflage vorkommen.

In der modifizierten Fassung (2007) schreibt Günther über das postulierte Gittermodell in einem Analogievergleich:

Zitat:
...Der Kristall ist der Raum. Er ist genau das, was Einstein 1920 über den Äther gesagt hat ... Ist nämlich der Äther nichts anderes als das diskret aufgebaute Vakuum, dann kann dieser Äther per definitionem keinen Bewegungszustand besitzen ... Wir merken an, dass ein Teilchenkonzept, wie wir es hier mit Hilfe von Strukturstörungen über einem Gitter vorgestellt haben, automatisch wichtige quantenmechanische Axiome erfüllt.
Darum geht es im Kern.

Bei Winterberg steht das quantenmechanische Planck-Vakuum im Zentrum der Betrachtungen.

Siehe sein Buch:

The Planck Aether Hypothesis. An Attempt for a Finitistic Non-Archimedean Theory of Elementary Particles

Dieses kann nach Dirac als See negativer Energiezustände betrachtet werden. Um elektrische Ladungsträger zu generieren, muss dem Vakuum folglich Energie in Form von reellen Photonen zugeführt werden. Normalerweise läuft der Prozess wegen der Impulserhaltung nur im Coulombfeld von Atomkernen ab. Bei Erreichen einer kritischen Feldstärke setzt der Vakuumzerfall jedoch unmittelbar ein, d.h. in diesem (in der Natur eher seltenen) Fall werden keine Kerne benötigt. Elektronen und Positronen würden bei der kritischen Feldstärke gewissermassen aus dem Nichts ins Dasein treten. Das Beispiel zeigt deutlich, dass dem Vakuum eine erhebliche Bedeutung zukommt.

Quintessenz:

Der von Michelson vergeblich gesuchte Äther ist das Vakuum.

Volovik schreibt dazu:

Zitat:
The ether of the 21-st century is the quantum vacuum. The quantum ether is a new form of matter...
Nach Winterberg handelt es sich um einen exotischen Aggregatzustand - eine Quantenflüssigkeit mit Bose-Teilchen.

http://arxiv.org/pdf/0805.3184
(betrachte insbesondere 4. ff)

Der Raum ist gemäss dieser Theorie von einem nichtstofflichen Fluid erfüllt. Unter stofflich wird im Kontext die baryonische Materie (Leptonen, Fermionen, Quarks) verstanden. Dieses homogene Superfluid verleiht dem an sich leeren Raum die notwendigen physikalische Qualitäten, um für elektromagnetische Wellen völlig transparent zu sein, ist aber auch eigentliche Ursache der Gravitation. Das Modell ist in der Lage, die Ursache der relativistischen Effekte zu begründen (was die SRT bekanntlich noch nicht tut). Auf grossen Skalen bleibt die SRT weiterhin gültig. Erst auf kleinsten Skalen müssten sich Abweichungen von der Einsteinschen Theorie manifestieren. Zur Beschreibung muss - ähnlich wie bei Heim - eine Finite-Differenzen-Rechnung eingeführt werden. Der experimentelle Nachweis ist z.Z. noch ausstehend. Im Rahmen von Vereinheitlichungstheorien wird aber danach gesucht.

Weitere Physiker, die auf dieser Basis forschen sind bspw. Pines (1990), Volovik (2001), Liu (2002), Zurek (1995), Thouless (2001) und Consol (2002). Es ist deshalb kurzsichtig, wenn man die Augen vor solchen Entwicklungen verschliesst, allein deshalb, weil man die Thesen nicht verstanden hat oder infolge einer verfehlten Autoritätsgläubigkeit an makroskopischen Sachverhalten festhält, die für den Planckbereich nicht länger zutreffend sind.

Gr. zg

Ge?ndert von zeitgenosse (30.03.09 um 10:41 Uhr)
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