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Alt 04.05.09, 15:40
cadrim cadrim ist offline
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Standard Heimliche Vaterschaftstest verboten

Bei der Suche nach dem Sinn des Lebens bin ich bis heute auf kein vernünftiges Ergebnis gestoßen. Die wenigen Jahre meiner Existenz stehen im Vergleich zur Ewigkeit des Seins in einem eigenartigen Verhältnis. Ich erkenne weder Sinn darin in Übermaßen viel Leid noch Freude zu erfahren, aber auf was sollte ich dann Wert legen?

Wenn überhaupt etwas Sinn macht, sofern es einem möglich ist, dann meine ich, in der Rolle als leiblicher Vater eine Bedeutung zu erkennen. Ob man Abseits dieser Verpflichtung noch weitere humanitäre Verantwortung (z.B.: Adoption) übernehmen sollte, muss jeder für sich entscheiden. Was aber, wenn mir per Gesetz dieser Wunsch ins Unklare verschoben wird?

Was bleibt einem Mann in unserer Gesellschaft überhaupt noch zu tun, worauf er stolz sein kann. Was soll er sich als persönliches Ziel setzen.


Die Rolle als Vater
-) Unverheiratet ist man nicht erziehungsberechtigt.

-) Im Berufsleben sind die Erwartungen (von Partner und Firma), dass sich der Mann vorrangig um den Erwerb kümmert. Tut man dies gerät man aber gleichzeitig in Verdacht nicht im Sinne der Gleichberechtigung zu leben. Legt man mehr Wert auf Familie zehrt das stark an der Attraktivität des Mannes, der Vorwurf man sei zu wenig engagiert liegt im Raum.

-) Nach einer Scheidung gibt es selbst bei intensiven Bemühungen kaum eine Chance auf einen Zuspruch der Fürsorge. Von einer gleichberechtigten Lösung in statistischer Hinsicht sind wir weit entfernt auf 9 Frauen kommt 1 Mann der die Erziehungsberechtigung erteilt bekommt. Und es geht die Mehrzahl der Scheidungen von Frauen aus.

Die Erziehung eines männlichen Kindes bis zum 14. Lebensjahr und damit bis zum Abschluss der grundlegendsten Wertehaltung eines Menschens, wird vorrangig von Frauen in Form der Mutter/Oma, der Kindergartentante und der (Volksschul-)Lehrerin vorgenommen.

Trotz dieser intensiven weiblichen Rolle in der Erziehung, die uns prägt und nach der die Meisten ihre ersten erwachsenen Jahre ausrichten, erleben wir als Männer, dass wir zunehmend dafür kritisiert werden für das was wir tun. Es funktioniert so nicht.

Es fehlt für Knaben die Bezugsperson, Lernen durch Beobachtung ist anerkannter Maßen einer der wichtigsten Quellen. Selbst wenn man das Glück eines aktiven Vater hat, bleibt der Mangel einer akzeptierten, gleichwertigen Rolle des Mannes durch die und in der Gesellschaft.

Das natürlich menschlich männliche in Kindern, das Lautesein, Herumtollen, sich Messen gilt als störend, was sich sowohl in der Leistung der Jugendlichen niederschlägt (Burschen werden zunehmend schlechter im schulischen Vergleich) wie auch sich in der Gesundheit niederschlägt. (Das Auftreten von ADHD Symptomen ist bei Burschen signifikant häufiger.)

Die WHO hat eindeutig definiert, dass Zufriedenheit im Leben fast ausschließlich über das Vorfinden einer intakten Familie zu finden ist und genau da entfernen sich die Chancen für den Mann je stärker wir den Auswirkungen der sogenannten "Gender Main Streaming" bedingungslos zusehen. Seit Jahrzehnten fehlt der Fokus auf die Bedürfnisse von Männer. Konsequenzen die sich vorrangig auf die kommenden Generationen auswirken werden. Gewissermaßen wurde der Gesellschaftsvertrag zwischen den Geschlechtern einseitig aufgekündigt.

Der angebliche Luxus des Mannes, des mehr oder leichter beruflichen erfolgreich Seins, ist in Frage zu stellen. Erstens bleibt dieses Ziel einer kleinen Schar von Auserwählten vorbehalten. Zweitens verliert man zusehends das eigentliche Ziel aus den Augen: die eigene Familie. Warum Männer häufig überhaupt diese Ziel verfolgen ist: Weil sie glauben bei Frauen besser anzukommen. (Es gibt Studien zu dem Thema, die zeigen, dass man körperliche Minderbegabung mit Vermögen verrechnen kann.) Die grosse Masse der Männer genießen nicht mal diesen Vorteil.

Für die Interessen der Männer gibt es so gut wie keine Vertretung durch die Öffentlichkeit, das einzige was wir kennen ist eine Männerberatung die darauf ausgelegt ist, dass Männer Frauen nicht schlagen. (Im Grunde eine Aussenstelle de Frauenberatung). Es verwundert nicht, dass der Eindruck besteht, dass Männer zufrieden sind, weil nach was anderen gar nicht gefragt wird. (Selbstmordrate, Arbeitslosenquote und Anzahl der Obdachlosen sprechen andere Zahlen.) (Ich kenne öffentliche Fragebögen in denen Fehlverhalten von Frauen an Männern im Berufsleben erst gar nicht abgefragt werden umgekehrt schon.)

Man darf daher Hinterfragen, warum manche Frauen zwingend eine Quotenregelung in den Aufsichtsräten von Dax Konzernen anstreben. Das mit dem Hintergrund, dass die angeblich glücklichste Berufsgruppe bei den Frauen zu finden ist und das sind Friseure. Gerade erfolgreiche und gebildete Frauen erkennen, dass der Beruf nur ein Mittel zum Zweck ist, aber sie haben auch die geeigneten Instrumente, Erziehung, Akzeptanz, Rechte und Unterstützung den Schritt in das Privatleben zu gehen.

Der Mann von Geschichte (GuteNachtErzählungen), Gesellschaft (Kino) und Politik (Militär) in die Rolle des Helden gezwungen wird, ist weder in der Lage diese Rolle zu leisten noch findet er Anklang hierbei. Wer immer noch versucht den Anspruch gerecht zu werden für Frau und Kind zu leben, macht sich im Extremfall des Sexismus schuldig, zumindest ist es nicht mehr zeitgemäß. Aber vor allem verliert man den Anspruch auf das Ziel, selbst Einfluss auf das eigene soziale Umfeld zu erheben.

Mehr und mehr finden sich Männer in der Rolle des Transferzahlers wieder. Je weniger sie gefordert sind für ihre Familie Verantwortung zu übernehmen und je mehr Rechte sie verlieren, desto kälter werden sie auch im Umgang mit dieser - das erklärt uns schon die Investitionstheorie.

Wenn Männer akzeptieren, dass sie nicht mehr in Erfahrung bringen dürfen (wenn sie wollen), ob sie sich wirklich für die genetisch eigenen Kinder einsetzen (jedes 10. Kind stammt von einem anderen Mann), geben wir hier nicht ein weiteres Grundrecht kritiklos ab? (20% der Untersuchungen ergaben, dass der Mann nicht Vater des Kindes ist.) Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass ein Mensch in dieser wohl wichtigen Frage Gewissheit will. Oder anders gefragt, wie sehr wird sich eine Unsicherheit schädigend auf die verbleibenden 80% der genetisch eigenen Kinder auswirken, wenn der Mann Zweifel hat und diese nicht ausräumen darf.

Mit der Parole „der Indianer kennt keinen Schmerz“ wird dem Mann schon von Kindheit an eingebläut nicht zu reflektieren und auf seine Bedürfnisse zu achten.

Wenn diese Entwicklung, die ich als nachhaltig negativ für die gesamte Gesellschaft sehe, sich aber ändern soll, dann braucht es eine starke wenngleich selbstkritische Vertretung, die sich für Männer und deren Bedürfnisse einsetzt. Ansonsten werden wir uns auf eine zunehmende Vereinsamung, Verrohung und Kriminalisierung vorbereiten müssen.

Ich fordere daher, dass Männer mehr über ihre Rechte und Pflichten nachdenken und sich stärker an öffentlichen Debatten zum Thema "Zukunft Mann in der Gesellschaft" beteiligen.
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"Für einen intelligenten Menschen ist es Zeitverschwendung, mit der Mehrheit zu gehen. Definitionsgemäß gibt es genügend Leute dafür." G.H. Hardy

Ge?ndert von cadrim (04.05.09 um 15:58 Uhr)
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