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Alt 06.08.11, 14:03
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Bauhof Bauhof ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 07.12.2008
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Standard AW: Der Begriff Information

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Wie ist nach Zeilinger ein "Beobachter" definiert?
Hallo Johann,

Zeilinger misst dem Beobachter keine entscheidende Bedeutung bei. Dies entnehme ich jedenfalls seiner Bemerkung in [1] auf Seite 59:
Zitat:
Es ist also unerheblich, ob ein Beobachter über eine Messung Notiz davon nimmt, welchen Weg das Teilchen nimmt. Allein dass man diesen Weg bestimmen könnte, reicht aus, um die Interferenz zum Verschwinden zu bringen. Man kann dies etwa in folgender Weise auf den Punkt bringen. Solange die Information etwa darüber, welchen Weg das Teilchen durch den Doppelspalt nimmt, irgendwo vorhanden ist - und das kann irgendwo im Universum sein -, kann die komplementäre Größe, nämlich das Interferenzbild, nicht wohldefiniert sein.
Den psychischen Akt der Beobachtung und damit dem Beobachter billigt offenbar bereits Werner Heisenberg keine besondere Bedeutung zu. Er schreibt in [2]:
Zitat:
Es bezeichnet dabei den physikalischen, nicht den psychischen Akt der Beobachtung, und wir können sagen, dass der Übergang vom Möglichen zum Faktischen stattfindet, sobald die Wechselwirkung des Gegenstandes mit der Messanordnung, und dadurch mit der übrigen Welt, ins Spiel gekommen ist.

Der Übergang ist nicht verknüpft mit der Registrierung im Geiste des Beobachters.
M.f.G. Eugen Bauhof

[1] Zeilinger, Anton
Einsteins Schleier.
Die neue Welt der Quantenphysik.
München 2003. ISBN=3-406-50281-4

[2] Werner Heisenberg
Die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie.
Aufsatz in:
Blum, Walter; Dürr, Hans-Peter; Rechenberg, Helmut (Hrsg.)
Werner Heisenberg.
Gesammelte Werke. Abteilung C: Allgemeinverständliche Schriften.
Band 2: Physik und Erkenntnis. 1956 - 1968.
München 1984. ISBN=3-492-02926-4
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski
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