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Alt 07.07.09, 13:43
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Zaphod Beeblebrox Zaphod Beeblebrox ist offline
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Standard AW: Der Ort - Eine Observable mit Extrawurst

Zitat:
Zitat von Uli
> Befriedigender wäre vielleicht eine relativistisch kovariante Beschreibung des Kollaps der Wellenfunktion; aber so ist die Natur nicht.
Die QM scheint in der Tat nicht aus einem Guss zu sein.

Zum einen gibt es Diff.gleichungen, welche eine klassische Beschreibung liefern: deterministisch, lokal, stetig, zeitumkehrsymmetrisch.
Dann gibt es "etwas", das mMn den bisher größten Bruch mit der vorigen Physik bedeutet und zu dem bis heute keine Konsens-Deutung existiert: Dieses "Etwas" ist nicht-determin., nicht-lokal, abrupt, nicht-zeitumk.sym.

Es wäre schön, eine Theorie zu entwickeln, welche diese beiden, sehr unterschiedlichen Seiten der QM impliziert und auf natürliche Weise verbindet.

Zitat:
Zitat von Uli
Ihre Diskussion bei einem einzelnen Experiment ist verwirrend.
Welches Experiment meinen Sie? Ich vermute, Sie meinen das Experiment, das ich gesucht, aber nicht gefunde habe. Es ging darum, die Rolle von Impuls und Ort beim Messprozess besser zu verstehen.
Ich schätze Gedankenexperimente und beharrliches Bohren, aber das kann wohl verwirrend oder gar ermüdend sein.

Zitat:
Zitat von Uli
Dieser Kollaps ist ja gar nicht Teil der Quantentheorie, sondern nur einer ihrer Interpretationen (Kopenhagen).
Ja, es gibt die Möglichkeit, die Wellenfunktion nicht als real anzusehen. Dann kollabiert da auch nichts.

Offengestanden tendiere ich (zur Zeit) dazu, die Wellenfunktion als real anzusehen. Zum Vergleich: 1820 machten Oersted, Ampere, Biot, Savart große Fortschritte bei der Erforschung des Elektromagnetismus, wagten aber nicht, den EM-Feldern eine reale Existenz zuzusprechen. Diesen Schritt tat erst Faraday (in den 1830ern). Heute erscheint dieser Schritt selbstverständlich, aber damals war er genauso gewagt wie heute die Realität der Wellenfunktion.
Ich tendiere also zur folgenden, unsicheren Auffassung: Die Wellenfunktion ist real; beim "Kollaps" wird die Wellenfunktion nicht zu einem Teilchen, sondern bleibt eine Wellenfunktion, die sich jedoch äußerst schnell verändert und bzgl. einer Eigenschaft schärfer wird.

Um zum Thread-Thema zurückzukehren: Sind Messungen letztlich nur Ortsmessungen, und alles andere wird indirekt erschlossen? Zu dieser Frage hat mich u.a. der Stern-Gerlach-Versuch gebracht. Dabei trifft ein Teilchen auf einen Schirm, und erst aus dem Auftreff-Ort schließt man auf sein magnetisches Moment.
Hypothese: Die Wellenfunktion ist real & Alle "Quanten-Sprünge" treten nur bei Stößen auf - daher die örtliche Schärfe. Was spricht dagegen?
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"There is a theory which states that if ever anybody discovers exactly what the Universe is for and why it is here, it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarre and inexplicable. There is another theory which states that this has already happened." (Douglas Adams)
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