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Alt 26.11.18, 00:54
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physicus physicus ist offline
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Standard AW: Betrachtungen zur Lorentzkontraktion

Man könnte es auch so ausdrücken: Galilei hat mit der Galileitransformation im Rahmen der klassischen Physik ein äußerst erfolgreiches und erprobtes Verfahren darüber aufgestellt, wie Koordinaten im Raum eines Bezugssystems in Koordinaten eines anderen Bezugssystems (z.B. in ein mit einer konstanten Geschwindigkeit dazu bewegtes) umgerechnet werden müssen.

Wer nun die Theorie der klassischen Physik erweitern will, muss seine neuen Vorhersagen auf Verträglichkeit mit der bisherigen, als gültig anerkannten Theorie der klassischen Physik formell untersuchen.

Führt eine solche formelle Untersuchung zum formellen Widerspruch (im Sinne mathematisch-physikalischer Beweisführung), dann ist diese neue Erweiterung ungültig (es sei denn, man verwirft die Teile der alten Theorie, die zu diesem Widerspruch geführt haben, was im Klartext hiesse: die Galilei-Transformation wäre für ungültig zu erklären).

Tertium non datur: arbeitet man mittels mathematisch-physikalischer Beweisführung, dann können zwei sich widersprechende Aussagen innerhalb einer Theorie nicht beide wahr sein. Eine von beiden ist immer falsch. Behält man trotzdem beide bei, wird die Theorie, zumindest in Teilen, unbrauchbar, und das heisst nichts anderes, als (schlimmstenfalls komplett) nutzlos.
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Schönen Gruß, Chris
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