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Alt 14.05.16, 13:21
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Kopenhagener Interpretation vs. Bohmsche Mechanik

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Zitat von tom Beitrag anzeigen
Soweit ich das sehe, kann man zumindest die gewöhnliche Quantenmechanik klassisch beschreiben, wenn man ein paar plausible Annahmen macht.
Ja, das funktioniert in der QM, wenn auch nicht besonders schön.

Die Grundannahme ist, dass Teilchen einem Führungsfeld folgen, dessen Dynamik der Schrödungergleichung gehorcht. Man kann auch zeigen, dass ein dynamisches Gleichgewicht folgt, demzufolge die Teilchendichte im Mittel der Wahrscheinlichkeitsdichte der Wellenfunktion entspricht.

Unschön ist zunächst, dass neben den realen Teilchen auch noch ein Feld bzw. eine Wellenfunktion existiert. Das ist eine ontologische Doppelung. Dann ist es seltsam, dass man bestimmte Eigenschafen nicht den Teilchen zuschreiben kann, sondern weiterhin der Wellenfunktion, z.B. den Spin. Den Bahndrehimpuls würde man jedoch wieder den Teilchen zuschreiben. Spätestens wenn man beides gemeinsam betrachtet, erscheint die Interpretation extrem künstlich.

Vollkommen unzulänglich ist die Interpretation für relativistische Quantenfeldtheorie. Dort existieren nachgewiesenermaßen Erzeugungs- und Vernichtungsprozesse für Teilchen. Insbs. in der QCD kann man Zuständen wie Proton und Neutron überhaupt keine festen Teilchenzahlen mehr zuschreiben.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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