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Alt 22.07.13, 15:40
mathias mathias ist offline
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Standard AW: Einstein als Erweiterung Newtons

Ich habe woanders gelesen, dass die Inkompatibilität wesentlich durch den unterschiedlichen Raum zustandekommt, d.h. dassdie verschiedenen Elemente darin je nach dem welchen Raum man annimmt, anders interpretiert werden können. Ich meine auch keine historische Ableitung aber eine logische, die bestimmte Annahmen identifiziert und in Beziehung setzt, wobei die Elemente relativ "offen" bleiben (oder "wiedererkennbar") bis zur endgültigen Form der Theorie (ähnlich dem Fragen, was wäre, wenn es diese Eigenschaften hätte). Das wird teilweise als Entdeckungs- und Bewertungszusammenhang unterschieden, wobei es nicht wie hier auf den direkten Vergleich zwischen Theorien beschränkt ist, sondern eher die Bewertung der Theorien selbst betrifft.

Ich schätze man muss dennoch den Fortschritt auf Basis von Newton und die zunehmende Interdisziplinarität in der Physik, Mathematik usw. geltend machen, die letztlich Einstein ermöglicht haben?


Andererseits hebelt sich die Absprache einer unabhängigen Wahrnehmung durch die Unvergleichbarkeit selbst aus, da sonst keine Unvergleichbarkeit möglich wäre oder notwendig überall dasselbe enthalten wäre. Es spricht doch eher für eine potentiell unabhängige Wahrnehmung, die vielleicht Unvergleichbarkeit ermöglicht, aber gerade dadurch Übersetzbarkeit, bzw. "Aufweisung der Fehler". Ich würde das jedoch so beschreiben, dass wenngleich die Ermöglichung von gewissen Wahrnehmungen vielleicht abhängig von historischen Theorien war, diese Wahrnehmung es selbst nicht sein muss, oder dass es gewisse Basen gibt, von denen aus man weitere Eroberungen machen muss, und die je nach dem auch unterschiedlich interpretiert werden können... Das entspricht der "außergewöhnlichen Forschung" in Kuhns Struktur, auf die die "Revolution" folgt, aber ich wüsste nicht, weshalb man es nicht auch zur normalen Wahrnehmung in Beziehung setzen kann, die doch sonst stark überfordert wäre vom wissenschaftlichen Anspruch (und die vielleicht komplexer, facettenreicher, aber auch natürlich strukturiert ist).

Aber ehrlich gesagt sehe ich in dem ganzen weniger den Willen aufzuklären, als Probleme zu schaffen und sich einen Namen zu sichern. Andere wie Imre Lakatos z.B. sind unroblematischer und befassen sich damit, die Rationalität aufzuweisen, wenngleich er auch zu den radikalen Anti-Realisten zählt, und noch nicht einmal ein Teleskop als "reine Wahrnehmung" zulassen will (also wohl auch keine Brille?). Kuhn argumentiert nicht zuletzt psychologisch, mit "Gestaltwechseln" (wie in diesen Bildern, die einmal das, einmal das andere darstellen) und "Wahrnehmungskategorien" im Gegensatz zu Seins-Kategorien (sehe Komet/ist Uranus), was ich wenig originell ("Illusionen" sind einer der Gründe für Philosophie) und nicht sehr überzeugend finde, wenngleich es sich natürlich praktisch auswirken mag.

Ge?ndert von mathias (22.07.13 um 16:08 Uhr)
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