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Alt 15.03.10, 16:27
Timm Timm ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 26.03.2009
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Standard AW: Was ist ein Photon

Hi Johann und alle,

die erwähnte kugelförmige Ausbreitung der Wahrscheinlichkeitswelle bezieht sich auf eine quasi punktförmige Quelle im Raum, die Photonen generiert. Eigenschaften manifestieren sich dann, wenn es zu beobachtbaren Phänomen kommt. So habe ich es jedenfalls verstanden.

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Warum ist dann die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das Photon den nächsten Polarisator passiert, gleich NULL, wenn dieses orthogonal zum vorherigen ausgerichtet ist? Das kann doch nur dann der Fall sein, wenn die Polarisation bereits vorliegt! Oder? Und nur dann, wenn diese als vorfestgelegt betrachtet wird, als vor dem Polarisator vorhanden, kann eine Durchgangswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von dem Winkel angegeben werden, überhaupt erst in Betracht gezogen werden!!!
Das Photon verläßt die Quelle nicht mit einer festgelegten Polarisation. Die Festlegung erfolgt erst bei der Wechselwirkung mit einem Polarisator.

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Man kann vlt. nicht von einer exakt definierten Bahn im klassischen Sinn sprechen, im Sinne - dass diese exakt erfahrbar, oder exakt rekonstruierbar wäre, aber ich denke schon, dass man von einer "Bahn" sprechen kann. Das wollte ich ja mit dem DS-Experiment in einer Blasenkammer überprüfen. Weiss jemand, ob dieses versucht wurde? Ich konnte bis jetzt über Suchmaschinen noch nichts finden. Dabei wäre in erster Linie interessant, ob es das Interferrenzbild zerstört oder nicht. Falls nicht, dann würde das imho eindeutig belegen, dass für einzelne Ereignisse nicht alle von der SGL vorgegebene, mögliche Eigenwerte für die Observable - Ort, unmittelbar vor der Messung am Schirm zur Verfügung stehen.
Ich habe dazu auch nichts gefunden, vermute aber, daß auch die Blasenkammer eben "nur" Phänomene zeigt und einen Realismus "nur" vortäuscht.

Interessant ist in diesem Zusammenhang das Gedankenexperiment von John Archibald Wheeler. Man beobachtet das durch eine Gravitationslinse erzeugte Doppelbild eines Quasars, der Milliarden Lichtjahre entfernt ist. Einmal direkt, dann läßt sich zuordnen, welchen Weg das Licht genommen hat. Oder indem ein Strahlteiler (halbreflektierender Spiegel) vorgeschaltet ist, der die Teilwellen zu einer Superposition überlagert. Dann macht auch einer der beiden Detektoren "Klick", aber die Weg Information ist weg. Die Interpretation ist die, daß es nicht von Beginn an einen vorgegebenen Weg gibt. Das Experiment entscheidet.


Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Und warum bricht die Wahrscheinlichkeitswelle nicht immer schon auf dem nächstgelegenen Objekt zusammen?
Sie bricht eben dort zusammen, wo zufällig die erste WW stattfindet.


Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Warum ist die Wahrscheinlichkeit, ein Photon von der Rückseite des Mondes auf der Erdoberfläche zu detektieren gleich Null?
Weil das Photon entweder auf der Rückseite des Mondes absorbiert wird (Zusammenbruch der Wahrscheinlichkeitswelle), oder die Wahrscheinlichkeitswelle sich hinter dem Mond ausbreitet. Dann kann es für uns nicht sichtbar irgendwann irgendwo absorbiert werden.

Soweit meine Vorstellungen, die ich gerne weiter testen würde, also sprecht ein! Nur so lernt man dazu.

Gruß, Timm
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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