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Alt 15.09.08, 12:15
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Schleifenquantengravitation und Indra's Netz

Hi!

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Da bin ich anderer Meinung, Gandalf. Klar sehen wir nur den Teil, der nicht "zu rotverschoben ist". Aber gehen wir von einer Ausdehnung "null" zum Zeitpunkt des Urknalls aus, dann hat es zum jetzigen Zeitpunkt einen Radius von r=v*t. Der Radius kann nur dann unendlich sein, wenn entweder v oder t unendlich ist.

Die Expansionsgeschwindigkeit v war während der inflationären Phase unglaublich hoch, aber nicht unendlich hoch.
Nunja, - wenn Du v mit t multiplizierst, kürzt sich t raus und und übrig bleiben 'Kilometer'. Meter - aber im Verhältnis zu was? Ist 1 mm "im Nichts" viel oder wenig? - oder gar doch unendlich? (es gibt ja nichts anderes auf das man Bezug nehmen könnte, wenn der Raum, wie wir ihn kennen erst dadurch entsteht das sich Materie und Raum ausdehnt) Und 'unendliche Geschwindigkeit' gibt es ja doch schon: Instantan!

Auch wenn es mir selbst widerstrebt Unendlichkeiten anzunehmen, da diese "nicht zu fassen" sind. Oft entpuppen sie sich jedoch als eine (neue) Eigenschaft, die "fassbar endlich" wird, wenn man sie auf eine andere Ebene hebt und den 'Prozess' mit 'etwas greifbarem' versieht. (Zeno lässt grüßen)

Bsp. die (unendliche) Reihe 1/2 + 1/4 + 1/8 + 1/16 + ... =1 (!)

Zitat:
Das ist nicht auszuschliessen, geht aber eher in die Richtung Multiversum bzw. anthropisches Prinzip. Ich bin sogar fest davon überzeugt, dass es noch unvorstellbar viele andere "Blasen gibt". Dass so eine Blase entstehen kann, sieht man ja an der Existenz unseres Universums. Warum sollte es dann nicht unendlich viele oder zumindest gewaltig viele andere Blasen geben?
Genau dies würde aber erhebliche (philosophische) Konsequenzen nach sich ziehen: In einem 'unendlichen Multi/Universum' ist alles was irgendwie physikalisch möglich ist, auch irgendwo verwirklicht! D.h. wir alle kommen irgendwo im Multiversum unendlich mal oft vor. In allen Lebenslagen, in allen Varianten. In gewisser Weise sind wir sogar unsterblich.

Und dann ist es auch nicht die Frage, wieso die Naturkonstanten so genau angepasst sind, damit Leben möglich ist, - sondern 'wie genau' sind angepasst? Sind sie genauer angepasst als (von uns beurteilbar) nötig? Wenn: "ja", - nimmt mit dieser Anpassung die Wahrscheinlichkeit zu, dass wir selbst in einer Simulation anderer(?) "Masteruser" leben, die uns eine "Releaseversion der Wirklichkeit" vermitteln. (Sie räumen uns "rechtzeitig" Systembrüche und Widerspüche aus dem Weg, die vielleicht am Rande unserer Simulation auftreten könnten, da diese wohl ebenfalls darauf angewiesen sind Ressourcen zu sparen)

Damit wäre auch die Frage obsolet: "Wie weit ist die nächste Raumblase von uns entfernt?" - Gegenfrage: Wie weit ist der "Papierkorb" auf einem Windows-Desktop von dem Ordner "eigene Dateien" auf der HD entfernt?

Es gibt nur wenige Ausnahmen, das ein unendliches Universum nicht diese Konsequenzen nach sich zieht. Die Ausnahmen, die mir dazu einfallen wären: Es gibt neben unendlich vielen Universen genausoviele unterschiedliche Lebensformen. Eine andere: Wir sind selbst Teil eines/ dieses 'Einen' Masterusers.


@uranor

Zitat:
Also r(Raumblase) = 13,7 MRD LJ kann defakto so sein. Unsere Blickrichtung ist gekrümmt.
Ist das so?

Wie EMI geschrieben hat: Es wird noch darüber gerätselt, ob die Materiedichte ausreicht, den Raum zu krümmen. So lange noch keine eiindeutigen Beweise vorliegen (z.B. die Hintergrundstrahlung verhält sich spiegelbildlich an 2 gegenüberliegenden Seiten des sichtbaren Universums), gehe ich einfach mal davon aus, das der Raum "flach" ist. Auch wenn das wieder ganauso unwahrscheinlich erscheint, wie "der Tanz auf Messers Schneide" (die Materiedichte je Raumeinheit müsste exakt bemessen sein, um ein flaches Universum zu ermöglichen) zeigt sich doch immer wieder, dass 'in unserer Wirklichkeit' scheinbar ständig solche Unwahrscheinlichkeiten auftreten ..... Zufall oder System?


nachdenkliche Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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