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Alt 30.12.08, 00:50
kawa kawa ist offline
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Standard AW: Physik ohne Statistik?

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Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Das ist tatsächlich eine hochinteressante Fragestellung, über die ich schon öfters gestolpert bin und (noch^^) nicht vollständig beantworten kann.
Mit anderen Worten: Du räumst ein, das die "böse" Statistik etwas kann, was du nicht kannst?

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Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Ich weis nur: etwas stimmt dabei nicht.
Du kennst zwar keine Alternative, meinst aber über den aktuellen (und gut funktionierenden) Lösungsansatz: "etwas stimmt dabei nicht"? Was stimmt daran konkret nicht? Wenn du das "weißt", mußt du das auch konkret begründen können.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Zumal sie ja - wiederum - eine Fragestellung der 'klassischen (oder gar "mechanistischen") Physik' ist.
Das gilt nur für die Thermodynamik. Heute ist die klassische Thermodynamik natürlich längst im Rahmen der statistischen Physik auf neu formuliert wurden, wobei dann natürlich auch die QM berücksichtigt wird. Gerade Sachen wie die Bose-Einstein-Statistik sind ja heute über Experimente mit Bose-Einstein-Kondensaten sehr aktuell.

Ich hatte nun natürlich ein Beispiel aus der Thermodynamik gewählt, weil es wirklich etwas viel verlangt ist, die Leistungen der statistischen Physik mal eben anderweitig nachzuvollziehen - und da der Name 'statistische Physik' ja schon nahelegt, das es was mit Statistik zu tun hat, was du ja nicht willst. Wenn du aber nicht mal in der Lage bist, ein einfaches ideales Gas zu beschreiben, dann wird es mit Systemen die eine komplexere Statistik haben ja nicht gerade einfacher. Und das Modell für ein ideales Gas ist eben tatsächlich in der Natur in sehr guter Näherung realisiert, daher ist es kein akademisches Beispiel!

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
(Und Du hier anscheinend eine ebensolche Antwort erwartest) Möglicherweise muss aber (auch) hier 'alles' in einem neuen Kontext gebracht werden, bevor Antworten folgen können.
Aha. Klingt für mich nach einer Ausflucht. Du "weißt", das irgendwas nicht stimmt, hast keine Ahnung, wie man es alternativ machen kann und willst daher alles in einen "neuen Kontext" bringen, den du aber auch nicht näher beschreiben kannst.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
'schwarze Löcher' sind die größten Ansammlungen von Entropie, die wir kennen. Eine Antwort auf Deine Frage könnte somit mit ihnen zusammenhängen.
"Entropie" ist ein Begriff aus der statistischen Physik. Den darfst du gar nicht benutzen, da du Statistik ja für "nicht stimmend" hältst.

Und was haben nun Schwarze Löcher mit einem idealen Gas zu tun? Du vermischst da Dinge die überhaupt nicht zusammengehören und erst recht nicht die Frage beantworten, wie du ohne Statistik ein ideales Gas beschreiben würdest.


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Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Und das könnte dann eine erste, - vorläufige Beschreibungsmöglichkeit sein: Thermodynamik (= Wärmelehre) ist ein Teilgebiet der Lehre über die von einem Beobachter maximal nutzbar zu machende (Quanten)information. - Die sich grundsätzlich nicht durch statistische Aufsummierungen auszeichnet (die ja aus der angesprochenen klassischen reduktionisitisch geprägten Physik kommen), sondern durch 'ganzheitliche Beschreibungsformen' (wie z.B. einem Hologramm)
Hier geht es nicht 'direkt' um Erkenntnistheorie. Die Erkenntnis wie ein ideales Gas mikroskopisch 'funktioniert', ist bereits da. Das mag keine 100%ig exakte Beschreibung sein, aber es ist exakt genug, das man die fast die ganze Wärmelehre damit recht gut theoretisch begründen kann (und das ganze dann experiementell verifizieren kann). Analog erklärt die statistische Physik natürlich auch nicht, wie die QM funktioniert, denn sie baut ja darauf auf. QM oder klassische Mechanik sind 'tiefer' im Erkenntnisprozess als statistische Physik und Thermodynamik. Genauso wie Physik 'tiefer' ist als Chemie und Chemie 'tiefer' als Biologie. Allerdings erzeugt jede dieser 'Ebenen' ihre eigenen neuen Gesetze. Die Chemie hat hunderte von Regeln, die prinzipiell alle aus der QM folgen, allerdings als eigenes Regelwerk eine neue Qualität besitzen. Analoges gilt für die Biologie.

In der statistischen Physik geht es nun also darum, aus den Regeln der QM (oder auch der klassischen Mechanik) neue Regeln für Gase, Festkörpern, Flüssigkeiten usw. abzuleiten (teils entstehen daraus dann wieder anderen Physikrichtungen wie Festkörperphysik usw., aber das lassen wir erst mal beiseite). Die statistische Physik funktioniert sehr gut - aber du willst sie ja nicht. Also her mit der Alternative. Und zwar konkret am einfachsten Beispiel, was mir dazu einfällt: Am idealen Gas.

Nun also mal los. Fang mal an, konkret zu beschreiben, anstatt um den heißen Brei herum zu reden.

Gruß, Karsten.
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