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Alt 07.07.08, 21:33
behdahh behdahh ist offline
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Standard AW: asymmetrisches Doppelspaltexperiment

Danke für Eure Antworten MCD und Jogi!

Ich bin auch der Ansicht, daß sich ein Interferenzmuster bei Verschiebung des Doppelspalts nach oben/unten ergeben müßte (bei Verschiebung nach hinten/vorne bin ich MCD's Ansicht) allerdings am Schirm etwas nach oben/unten verschoben, da die Laufzeit ja unterschiedlich ist und somit Wellentäler und -Berge anders aufeinandertreffen (aber trotzdem aufeinandertreffen, nur eben verschoben).

Der eigentliche Grund warum ich nach Eurer meinung fragte ist folgender:
Der beschriebe Versuchsaufbau wäre doch ein wunderbares Experiment zur nicht-invasiven Messung ob das Photon/elektron oder was auch immer oben oder unten durchgeht, indem man ganz einfach die Laufzeit misst.

Interessant wäre nun ob die Wahrscheinlichkeitswelle so "schlau" ist, auch hier den gesamten Versuchsaufbau zu berücksichtigen, und die Interferenz verschwindet sobald man eine Zeitmessung vornimmt. Besonders interessant ist hierbei, daß man den Zeitpunkt des "losfliegens" gar nicht zu messen braucht, sondern bereits im vorhinein bestimmen kann wieviele Nanosekunden nach dem Einschalten des Emitters ein Photon emmitiert wird. Man müßte also lediglich den Zeitpunkt der Aktivierung des Emitters aufzeichnen. Am Detektorschirm könnte man mittels einer Photodiode (unter berücksichtigung der Signallaufzeit im Detektor, Kabel usw.) exakt den Ankunftszeitpunkt ermitteln. Auch hierbei müßte man das Photon nicht "berühren" sondern lediglich den Lichtblitz beim Auftreffen auf dem Schirm detektieren. Es wäre also tatsächlich möglich ohne die Photonen selbst zu "berühren" oder deren Position oder Durchgangsweg direkt zu messen, dennoch deren Durchgangsweg festzustellen.

Würde sich die Interferenz auflösen sobald man das eintreffen bzw. lossenden der Photonen aufzeichnet, so wäre die Quantentheorie erneut auf hervorragende Weise bestätigt, allerdings würden sich dann mit diesem Versuchsaufbau interessante Experimente im Bereich der "verzögerten Entscheidung" anbieten.

Es gäbe noch ein mögliches und umso interessanteres Ergebnis bei diesem Versuchsaufbau: Es könnte sein, daß man feststellt, daß Interferenz auftritt, aber die Laufzeit aller Photonen in der Messung exakt gleich ist. Somit wäre wieder nicht feststellbar durch welches Loch das Photon geflogen ist, jedoch würde das implizieren, daß sich die Photonen kurzfristig mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen um den Laufzeitunterschied auszugleichen (eine Art zeitlicher Tunnel-Effekt). Auch diese Entdeckung, so finde ich, wäre ziemlich spektakulär.

Da ich leider weder über eine geeignete optische und messtechnische Ausrüstung, geschweige denn über eine Einzelquelle für Photonen oder Elektronen verfüge bleibt es leider nur beim Gedankenexperiment.
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