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Zitat von fractal001
Welche Prozesse sind dafür verantwortlich, uns zu zwingen, in der QM das uns aus unserer klassischen Welt so vertraute Prinzip des lokalen Realismus aufzugeben?
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Hallo Thomas,
Uns zwingen die Experimente dazu, den lokalen Realismus aufzugeben.
1964 gelang es John Bell, durch statistische Überlegungen anhand der EPR-Korrelationen die Annahme lokaler verborgener Parameter einer experimentellen Prüfung zugänglich zu machen. Seither konnten in zahlreichen Experimenten die sogenannten Bellschen Ungleichungen als verletzt bestätigt werden, wodurch der nicht-lokale Charakter der Quantentheorie aufgezeigt wurde. Shimon Malin schreibt dazu auf Seite 162 seines Buches[1] folgendes:
Zitat:
Der Durchbruch gelang 1981, als A. Aspect, P. Grangier und G. Roger von der Universität Paris ein Experiment durchführten, das weitaus genauer als die vorangegangenen war. Sie fassten ihre Ergebnisse wie folgt zusammen:
"Unsere Ergebnisse, die mit den Vorhersagen der Quantenmechanik vorzüglich übereinstimmen, verletzen die verallgemeinerten Bellschen Ungleichungen auf eklatante Weise und schließen damit die gesamte Klasse realistischer lokaler Theorien als unzulässig aus."
Einsteins Paradigma des lokalen Realismus ist das Weltbild, nach dem wir leben. Aspect und seine Mitarbeiter haben jedoch experimentell nachgewiesen, dass sich die Natur nicht an dieses Paradigma hält.
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Zitat von fractal001
Und welche Rolle spielt die Raumzeit in diesen Größenordnungen?
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Das ist experimentell nicht zugänglich. Nur rein theoretisch denkt man über die Rolle der Raumzeit in den Quantengravitationstheorien und den String-Theorien nach.
Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof
[1] Malin, Shimon
Dr. Bertlmanns Socken.
Wie die Quantenphysik unser Weltbild verändert.
Leipzig 2003. ISBN=3-379-00809-5
http://www.amazon.de/Bertlmanns-Sock...5537280&sr=1-1