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Alt 05.04.09, 23:43
fossilium fossilium ist offline
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Standard AW: Elektromagnetische Wellen

Hallo Uli,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort !

Ich hab den Eindruck, wir eiern um das Problem herum. Ich stimme mit Dir überein, daß man alles so sehen kann. Ich erkenne an Euren Antworten auch so langsam, auf welche Weise Ihr denkt. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Mein Problem ist, eine widerspruchsfreie Erklärung, ein verständliches Modell, für die Ausbreitung elektromag. Wellen zu finden, wonach mein Sohn fragte und das dieser unleutselige Professor mal so eben in den Raum schmiß.

Die Physik ist mir bekannt:
Es gibt bei der Ausbreitung von elektromagnetischen Kräften durch den Leerraum zwei Modelle zur physikalischen Erklärung: das eine Modell geht davon aus, daß jeder Sender "Energiequanten" (Photonen) aussendet, die mit LG durch den Raum fliegen, das andere Modell geht davon aus, daß ein wellenförmiges Kraftfeld abgestrahlt wird, das mit abnehmenden Amplituden
durch den Raum eilt. Beide Modelle fußen auf quantenmechanischen Überlegungen. Das ist zwar alle sehr lax ausgedrückt, aber so ungefähr lassen wir es mal stehen.

Tatsache ist, daß beide Modelle - wie alles in der Quantenmechanik - physikalisch schwer verständlich sind und voller Widersprüche. Das wird aber akzeptiert, weil die mathematische Durchdringung super ist und sehr genaue Vorhersagen erlaubt. Verstanden hat aber die auf der Quantenmechanik fußende Physik mit all ihren Widersprüche niemand, Einstein sowieso nicht, ich auch nicht. Oder sage mir, was der Verschränkung zweier Teilchen zugrundeliegt.

Es muß auch nicht sein, es funktioniert ja alles.

Was ist aber ein Elementarteilchen ? Ein mathematischer Punkt wie das Elektron ? Ein "masseloses" Teilchen wie das Photon ? Ein Energiequant - was ist das denn ? Ein Wechselwirkungsteilchen oder "Austausch" Teilchen - oh je !?

Ich weiß, daß man diese Dinger braucht, weil man damit erfolgreiche Modelle basteln kann. Es bleibt aber eine Tatsache, daß sie sich im Grunde nicht wirklich verstehen lassen. Was soll denn ein "Teilchen" ohne Masse sein, ein virtuelles Teilchen ? Unsere Logik und Sprache versagt bei diesen Exoten. Daß das Hantieren damit trotzdem eine super gute Theorie ergibt, läßt aber alle Widersprüche vergessen. Sie fallen einem nach längerer Beschäftigung damit garnicht mehr auf. Wer nach Lichtausbreitung fragt, kriegt ohne lange Überlegung Lichtquanten als Antwort.

Meine Schwager lachen sich aber halbtot, wenn ich denen sage, daß eine Lampe Photonen manigfaltiger Art in alle Richtungen abstrahlt. Die fragen mich dann, wie klein die denn sein müssen, um das Atomgezappel im Glas zu durchqueren, und am Ende noch mit ausdehungslosen Teilchen, den Elektronen, punktgenau in den Atomhüllen zu kollidieren. Nur mit allen möglichen Idealisierungen und einer Beimischung quantenmechnischer Konzepte funktioniert das Modell.

Dann aber auch sehr gut.

Sind die Widersprüche wirklich Bestandteil der Natur ? Werden wir die Natur nicht mit unserer Logik verstehen (ich meine richtig verstehen) können ? Bitte dann können wir die Physik ja einstellen, wenn wir alle Widersprüche zusammen haben.

Ich kann mich mit den Widersprüchen bei der Wellenausbreitung nicht abfinden. Wie bewegt sich Energie durch den Leeraum ? In Form eines masselosen "Teilchens", eines Energiequants ohne Masse, wie soll ich mir das vorstellen ? Was ist ein Energiequant ? Ein "virtuelles" Teilchen ? Dein Wellenpaket ist doch nur eine Krücke, was schwingt denn dort ? Ein Feld ? Was ist ein Feld ? Fiktive Vektoren im Raum ? Dann wären wir wieder beim Fiktiven.

Stellst Du dir diese Fragen nicht ? Ist Dir der Lichtqant schon so in Fleisch und Blut übergegangen ? Ist die Theorie die Hauptsache ? Oder ist das Verständnis der Natur die Hauptsache ?

Deshalb muß ich wie ein faustisch ewig Suchender nach einer tieferen Ursache fragen. Wenn im Leerraum nichts ist, was Energie transportiert, dann bleibt doch nur eins übrig, das den Transport durchführt, der Raum selbst.
So blöd konnte der Professor damit nicht sein.

Da wirst Du mir sagen - nein, einmal auf die Reise geschickt, transportiert
der Quant sein Energiepaket für Äonen ohne Verluste durch das Weltall. Aber eine elektromagnetische Welle verliert an Energie auf ihrem Weg. Das liegt aber nur am mit dem Abstand vergrößerten Raumwinkel, ok. spätestens bei der Frage, warum dann nach Winkeln, die das halbe Weltall umfassen und Laufzeiten von Milliarden Lichtjahren immer noch so viele Quanten pro cbcm
vorhanden sind, daß diese mit ihren Wellenpakten perfekt interferieren und periodische Kräfte erzeugen.
Wir kommen so aus den Unklarheiten nicht raus.
Es geht nicht, es muß etwas Einfacheres her.

Wie gesagt, warum soll der Raum nicht der bessere Transporteur sein.
Massen biegen und beugen ihn doch sowieso schon kreuz und krumm. Es wäre doch wert, einmal drüber nachzudenken. Mehr will ich nicht, nur darüber nachdenken und dann ausschließen, weil es eben im Widerspruch zu Bekanntem steht.

Dann ab damit in den Orkus - aber vorher nicht.


Was denkst Du ?

Jetzt ist auch Schluß. Jedenfalls ist das der Abschluß meiner
Fragereien.

Ich hab aber noch andere Themen auf Lager !

Darf ich damit ein andermal ankommen - oder schickt Ihr mich zu den Trolls ?

Gruß Fossilium.
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