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Alt 22.06.21, 20:37
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 04.10.2014
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Standard AW: Sind die Interpretationen der Quantenmechanik mehr als nur Geschichten?

Zitat:
Zitat von Quantor Beitrag anzeigen
Einstein war gefangen in seinen Vorstellungen einer einheitlichen geometrischen Feldtheorie …
Später, aber noch nicht zu Zeiten der Solvay-Konferenzen.

Zitat:
Zitat von Quantor Beitrag anzeigen
Er war aber durch eine "realistische" Naturbeschreibung motiviert, die gleichzeitig auch für ihn Lokalität bedeutete.
Ersteres ja, letzteres kann ich so nicht sagen.

Zitat:
Zitat von Quantor Beitrag anzeigen
Bohr war da sicher "positivistischer" orientiert, allerding wohl nicht aus Prinzip sondern aus Notwendigkeit physikalischer Fakten.
Wieso der Notwendigkeit physikalischer Fakten? Diese lassen sicher auch andere Positionen zu. Ich denke eher, eine Mischung aus Grundhaltung und Pragmatismus. Der physikalische Fortschritt wäre nicht innerhalb weniger Jahre so enorm gewesen, wenn man nicht bestimmte Fragestellungen praktisch vollständig ausgeblendet hätte.

Zitat:
Zitat von Quantor Beitrag anzeigen
Und letztlich, im Tatbestand der Fakten muss man sogar der Bohrschen Schule (derzeit noch) recht geben.
Keineswegs.

Das erste konkrete Ergebnis zu Berechnungen ohne die Notwendigkeit eines Kollapses stammt von Mott aus 1929:

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Mott_problem
https://arxiv.org/abs/1209.2665

Everett zeigte bekanntermaßen in den Fünfzigern eine völlig äquivalente Alternative zur orthodoxen Interpretation auf.

Gleasons Theorem (1957) und der Hartle-Finkelstein Frequency Operator (1960iger) legen nahe, dass das Postulat der Bornschen Regel nicht fundamental ist:

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Gleason%27s_theorem
https://arxiv.org/abs/1105.4499

Die Bohrschen Schule hat angesichts der Dekohärenz (Zeh, Ende der 60iger, später Zurek) durchaus Probleme, das Kollapspostulat vernünftig aufrechtzuerhalten. Es gibt alternative Weiterentwicklungen, z.B. die Consistent histories.

Von der Bohrschen Schule im engeren Sinne ist nicht mehr viel übrig, im weiteren Sinne einer eher instrumentalistischen Position natürlich schon.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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