Zitat:
Zitat von Philipp Wehrli
Übrigens hatte ich mit Prof. Zeh vor zwei Jahren einen E-Mail Wechsel zu diesem Thema.
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Wie Du weißt, gehöre ich zu den VWI Skeptikern. Ich hatte auch mal einen kurzen Kontakt zu Herrn Zeh, weil er in einer seiner Schriften die Frage "Wie real sind die Vielen Welten wirklich" zu relativieren schien. Er hat mir dann aber deren Realität ohne wenn und aber bestätigt.
Nach meiner Einschätzung ist die entscheidende Frage die nach der Realität der Wellenfunktion. Insbesondere hier scheiden sich die Geister. Die VWI geht von einer physikalischen Realität der WF (wie auch immer man sich die vorzustellen hat) aus, auch bei Zeh nachzulesen. Mich würde interessieren, ob Du eine stichhaltige Begründung kennst. Gelegentlich folgt hier ein diffuser Verweis auf die Chemie. Aber die chemische Bindung und die räumliche Anordnung der Atome im Molekül folgt aus den Atomorbitalen. Diese wiederum aus der Anwendung der WF auf die Hüllenelektronen. Reines Rechnen also.
Warum nicht so?: Die Deutung der Wellenfunktion als mathematisches Konstrukt ist hinreichend. Zeilinger sinngemäß: Ein solches Konstrukt erlaubt die Vorhersage von Wahrscheinlichkeiten (auch wenn Verschränkung im Spiel ist), aber es kollabiert nicht. Wie bei der VWI wird also mit dieser minimalistischen Deutung der ominöse Kollaps der Wellenfunktion ebenfalls als unnötiger Ballast aus der Welt geschafft. Ich habe trotz einiger Recherche keine stichhaltigen Einwände gefunden. Wie widerlegst Du Zeilinger?
Gruß, Timm