Thema: Kausalität
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Alt 18.04.08, 12:21
Uli Uli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Kausalität

Zitat:
Zitat von Uranor
gerade die Symmetrieverletzung der schwachen WW konnte ich für mich bisher noch nicht erschließen. Dazu bräuchte ich Expirimentalbeispiele, sollte mir die Abläufe und Beobachtungen vorstellen können. Gut verstehbare Schriften zu finden, ist bei nicht-Mode-Themen meist nicht einfach. Wen jemand praxisorientierte Links kennt, ich wäre dankbar.
Ich fürchte, diese Experimente sind einem Nicht-Teilchenphysiker nicht so leicht zugänglich, zumal der Nachweis indirekt ist (über den Nachweis einer CP-Verletzung). Du könntest also nach CP-Verletzung googeln (Asymmetrie zwischen der Physik von Teilchen und Antiteilchen) und müsstest jede Menge Treffer zur Physik der K- und B-Mesonen finden.
Da davon ausgegangen wird, dass CPT - zumindest in einer flachen Raumzeit - eine exakte Symmetrie ist, folgt aus der Verletzung von CP eine komplementäre Verletzung von T sodass das Produkt CPT wieder erhalten ist.

Zitat:
Zitat von Uranor
Je tiefer ich allerdings versuche, in die T-Verletzung reinzuschauen, desto grotesker erscheint mir das Anliegen. Bis zu einem gewissen Grad mag die entropische Symmetrie noch lokal vorstellbar sein. Allerdings, aus Schnipseln
eine Zeitung entreißen wird bereits am nicht realisierbaren Kittbedarf scheiter. Hier wird man keine Wahrscheinlichkeit mehr eintragen könen. Man bräuchte völlig andere Zusammenfüge-Voraussetzungen, als sie für das Zerreißen benötigt wurden.
Genau an solchen unüberbrückbarem Sprungbedarf setzt die Chaostheorie an.

Völlig undenkbar ist es gar, irgend etwas regelrecht als aus der Zukunft kommend annehmen zu wollen. Die Zustandssituationen bestanden niemals. Wie soll auf ihnen ein Ereignis gründen? Solange mich Prozesse nicht überholen können, zeigt sich eine regelrecht negative t-Annahme schlicht als unrealisierbar.
Die schnell düsende Lula und der zurückbleibende Ich verlassen die relative Gleichzeitigkeitsebene nicht.
Es geht auch gar nicht um irgendwelche Wirkungen, die aus der Zukunft kommen; das wäre ja akausal und deshalb indiskutabel.
Es geht einfach darum, ob Abläufe oder Prozesse - wenn sie in zeitlich umgekehrter Folge ablaufen - immer noch zulässig sind und dabei die gleiche Dynamik aufweisen.

Es gibt Streuprozesse
elektron + positron -> myon + antimyon

die Wahrscheinlichkeitsamplitude für den zeitlich umgekehrten Prozess
myon + antimyon -> elektron + positron

ist identisch, da er durch elm. WW zustande kommt und diese T-Invarianz espektiert.

Gruss, Uli
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