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Alt 10.01.24, 21:39
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physicus physicus ist offline
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Standard AW: Zur Deutung der Lorentzkontraktion - Fragen zum Verständnis

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Es ist kein Experiment erster Ordnung.
Man muss hier unterscheiden: wenn es mir nur darum geht, eine Längenverkürzung qualitativ nachzuweisen, dann ist der Aufbau dazu geeignet, das in erster Ordnung zu verifizieren.
Denn es ist egal, in welcher Geschwindigkeit ich das zu messende Objekt zwischen die beiden Lichtschranken bringe. Enscheidend ist, dass niemals beide Lichtschranken gleichzeitig unterbrochen werden. Und das lässt sich feststellen bzw. verifizieren.

Will ich hingegen eine Länge qualitativ bestimmen, dann wird der Aufbau zu einem Experiment zweiter Ordnung: denn ich messe die Länge über andere Grössen (nämlich die Zeit und die Geschwindigkeit, in Zusammenhang mit v=s/t und zwei ortsfesten Punkten).

Hier kann man bereits die Problematik bei Experimenten zweiter Ordnung erahnen: sollte sich das zu messende Objekt zum Beispiel nicht mit konstanter Geschwindigkeit durch die beiden Messpunkte bewegen, dann wird die Messung verfälscht.

Durch Experimente erster Ordnung schaltet man mögliche Einflussfaktoren auf die Messung der Messgröße soweit als möglich aus.

Beispiele: ich will eine Temperatur messen: dann benutze ich ein Thermometer. Ich will eine Geschwindigkeit messen: dann benutze ich ein Tachometer. Ich will eine Veränderung des Zeitablaufes messen: dann benutze ich hochgenaue Uhren.

Deswegen sind Experimente erster Ordnung stets solchen zweiter Ordnung vorzuziehen, und haben in der Physik eine ungleich höhere Beweiskraft.

Bist Du soweit d'accord mit allem hier Gesagten?
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Schönen Gruß, Chris

Ge?ndert von physicus (10.01.24 um 21:59 Uhr)