Zitat:
Zitat von Timm
Übrigens hat der KD'ler Zeilinger eine andere minimalistische Erklärung. Beim Meßprozess geht die Wahrscheinlichkeit sprunghaft auf 1. Ein Kollaps der Wellenfunktion finde nicht statt, weil (süffisant) eine Rechenvorschrift schlecht kollabieren könne. Das aber aus dem Gedächtnis, ohne Gewähr.
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Hallo Timm,
da kann ich aushelfen.
Zu dem Thema schreibt Zeilinger in [1] auf Seite 194 folgendes:
Zitat:
Es gibt keinerlei Notwendigkeit für die Annahme, dass sich die Wellenfunktion tatsächlich im Raum ausbreitet. Es reicht, sie sich als mentale Konstruktion vorzustellen. Klarerweise hat in dem Moment, in dem wir das Teilchen an einem Ort nachgewiesen haben, die Kugelwelle überhaupt keinen Sinn mehr, denn die Wahrscheinlichkeit, es woanders zu finden, ist dann ja null. Wir haben ja nur ein Teilchen.
Dieser Kollaps der Wellenfunktion ist aber dann nicht etwas, was im wirklichen Raum stattfindet. Sondern er ist eine ganz simple Denknotwendigkeit, da ja die Wellenfunktion nichts anderes ist als unser Hilfsmittel zur Berechnung von Wahrscheinlichkeiten. Und die Wahrscheinlichkeiten ändern sich eben, wenn wir eine Beobachtung durchführen, wenn wir ein Messresultat und damit Information erhalten.
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Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof
[1] Zeilinger, Anton
Einsteins Schleier.
Die neue Welt der Quantenphysik.
München 2003. ISBN=3-406-50281-4