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Alt 31.05.11, 19:48
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Marco Polo Marco Polo ist offline
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Standard AW: Einsteins klassisches Zwillingsexperiment

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Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Sorry Marc, wenn du die Koordinatensyteme (wir sprechen hier über Minkowskidiagramme?) aller Beteiligten übereinanderlegst (durchdringen lässt"), wirst Du KEINEN Abschnitt finden, bei der zwei Gleichzeitgkeitslinien eine gemeinsame Strecke bilden

Nochmal die "Lupe" zum Diagramm von hier



Aus der Sicht des Reisenden entlang des "blauen Pfeiles" am Punkt 'A', liegt Ort 'B' auf 'seiner Gleichzeitigkeitslinie. Die blaue gestrichelte Linie (Die Uhren an den Orten A und B sind synchronisierbar, lassen sich also auf eine gemeinsame Zeit einstellen)

Erreicht in diesem Augeblick tatsächlich der Reisende auf der roten Linie den Punkt 'B' nimmt er den Reisenden auf der blauen Linie aber eben nicht gleichzeitig am Punkt A wahr, sondern entlang seiner eigenen Gleichzeitgkeitslinie für diesen Ort (rote gestrichelte Linie) am Punkt C! (und geht von einer Synchronisation von B und C aus) Da aber der (blaue) Reisende (bzw. seine Uhr) nicht gleichzeitig den Ort A und C einnehmen kann, haben wir hier das klassische Paradoxon: Jeder sieht den anderen "langsamer altern" (Gruß an EMI^^)

Du könntes nur eines machen. Die Punkte A, B und C zur Deckung bringen. An diesem 'Punkt' kämen tatsächlich (auch) die beiden Gleichzeitigkeitslinien zur Überlagerung - was eine physikalische Unmöglichkeit darstellt, - bzw. einen riesen Knall verursachen würde Gut für ein reines Gedankenexperiment mit mathematisch möglichen Vorbedingungen - schlecht, wenn man physikalische Unterschiede untersuchen und Zusammenhänge verstehen möchte. (Ich denke daher kommt der "ermüdende Fundamentalismus" in unseren Diskussionen)

So lange sie aber auch nur eine "Atomlage auseinander" bleiben (das Diagramm ist ja frei skalierbar und die Strecken schneiden sich ja nicht wirklich an einem Punkt, sondern nur in der Projektion des Diagramms. Sie 'durchdringen sich' ja, wie Du richtig bemerkt hast), wird 'nicht die exakte Uhrzeit' übertragen, sondern immer nur eine 'Zeitrelation' (Zeitverschiebung entlag einer (messbaren) Strecke. im Diagramm zwischen A und C aus Sicht von B)

Definiert man die 'messbare Strecke' jedoch als "vernachlässigbar klein", entstellt man die wesentlichen Aussagen des Experimentes, da man nicht einen Faktor eliminiert sondern eine Relation. Mit dieser Art der unzulässigen Vereinfachung könnte man genausogut "beweisen", das ein fahrendes Auto still steht.
Hi Wilfried,

ich kann dir immer noch net so recht folgen. Und aus deinem Diagramm werd ich schon 3 mal nicht schlau. Dann auch noch das hektische Geblinke und die vielen gestrichelten Linien. Da wird einem ja ganz schwindelig.

Wir können ein Raumschiff auf einen Punkt reduzieren. Jetzt durchdringen sich beide Punkte (Raumschiffe) an einer beliebigen Stelle der Raumzeit.

Der Ort dieser Durchdringung repräsentiert also einen Punkt der Raumzeit.

Die Frage nach Gleichzeitigkeit stellt sich aber bei einem Punkt erst gar nicht, ja ist noch nicht mal definiert.

Erst bei 2 Punkten (Ereignissen) stellt sich diese Frage.

In einem Minkowski-Diagramm sind bei Fragen nach der Relativität der Gleichzeitigkeit immer 2 Ereignise angegeben. Jetzt erst kommen deine angesprochenen Linien der Gleichzeitigkeit ins Spiel. Das sind alle Linien, die parallel zur x-Achse und parallel zur x'-Achse liegen oder mit ihnen deckungsgleich sind. Alle Punkte (Ereignisse) auf diesen Linien geschehen aus Sicht des jeweiligen Inertialsystems gleichzeitig.

Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

Gruss, Marco Polo
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