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Alt 13.05.16, 19:00
tom tom ist offline
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Standard AW: Argumente gegen Pseudowissenschaft / Ulrich Warnke

Das es soviel Pseudowissenschaft gibt, ist leider auch die Schuld der Physik selbst. Zum einen ist vieles in der heutigen Physik nicht in sich schlüssig. Das ist halt so, da Wissenschaft im Fluss ist. Es gibt aber seriöse wissenschaftliche Medien, die die Besonderheiten der Quantenmechanik oder der Relativitätstheorie absichtlich sehr mystisch darstellen. Ein Laie könnte denken, dass genau das wissenschaftlich wäre.

Außerdem bemerke ich bei der Physik immer wieder Tendenzen zu einem Verhalten, dass den Pseudowissenschaften vorgeworfen wird:
- fehlende Kritikfähigkeit
- sowie mangelnde Dokumentation
Viele Paper werden heute doch nur noch für den Verfasser selbst veröffentlicht und erscheinen in Zeitschriften, die aufgrund ihres hohen Preises nicht gelesen werden können. Und selbst wenn man 30 oder 40$ für einen Artikel zahlen würde, so hätte man doch nichts davon, weil diese wieder auf 20 andere Bezahlpaper verweisen, und die wieder jeweils auf 20 andere.

Die Spinner gehören letztlich mit dazu. Sie sind ein Preis der Freiheit, denn ohne Freiheit gibt es keinen Fortschritt. Man kann das sogar mathematisch begründen. In der Mustererkennung gibt es einen Algorithmus, der sich Hill climbing nennt. Die Idee ist, die Spitze des Berges (Optimum) zu finden, indem man immer bergauf geht. Das klappt auch gut. Allerdings weiß man nicht, ob man am Ende auf dem höchsten Berg im Gebirge steht. Wissenschaft ist Hill Climbing. Immer kleine Schritte auf sicherem Gelände. Spinner aber sind Leute, die den Startpunkt der Suche immer wieder neu ins Nirgendwo setzen. Das meiste davon führt zu nichts. Aber wenn man sie gnadenlos zensiert, stirbt die Wissenschaft. Daher sollte man ihnen mit Toleranz, Diskussion und fachlichen Argumenten begegnen.
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