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Alt 08.04.10, 12:46
future06 future06 ist offline
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Standard AW: Neuroquantology

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Zitat von Uli Beitrag anzeigen
Determiniert sind die Lösungen der Bewegungsgleichungen der klassischen Physik immer dann, wenn die Anfangs- bzw. Randbedingungen - z.B. x(0) und v(0) genau bekannt sind.
Diese können aber immer nur im Rahmen einer Messgenauigkeit bekannt sein. Hat man nun z.B. Viel-Teilchen-Systeme wie im wahren Leben, d.h. Systeme einer großen Anzahl gekoppelter Differentialgleichungen, dann werden diese Unsicherheiten der Anfangs- und Randbedingungen schnell jede Determinierheit unterminieren. Erst recht bei chaotischen Systemen.
Sei mir nicht böse, aber ich muss da widersprechen...

Determinismus bedeutet nicht die praktische Berechenbarkeit des Systemverhaltens sondern die prinzipielle. Der Determinismus der klassischen Physik ist durch die Gleichungen gegeben, dabei ist es unerheblich, ob Anfangsbedingungen außerhalb des Systems bestimmt werden können oder nicht. Das System selbst "kennt" natürlich seine Anfangsbedingungen und verhält sich nach den Gesetzen, die durch Gleichungen beschrieben werden. Somit ist das System selbst vorherbestimmt, auch wenn das Verhalten von außen nicht bestimmbar ist. Siehe dazu auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Deterministisches_Chaos.

Aus diesem Grund ist die QM auf der Ebene der Schrödingergleichung ebenfalls vollständig deterministisch. Erst beim Übergang zur klassischen Welt (Reduktion des Zustandsvektors bzw. Kollaps der Wellenfunktion, d.h. wenn eine Messung durchgeführt wird) kommt die nicht-deterministische Komponente "Zufall" ins Spiel.
Erst dadurch ergibt sich eine zumindest prinzipielle Möglichkeit, wie mentale Zustände auf physikalische Systeme Einfluss nehmen könnten. Und das ist genau die Voraussetzung dafür, dass mentale Zustände durch Evolution entstehen können.
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