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Alt 11.03.24, 17:55
Teufelsgott Teufelsgott ist offline
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Standard AW: Der Sinn einer Simulation

Zitat:
Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen
Ich hatte nur den naturwissenschaftlichen Kontext gemeint, und der orientiert sich an Beobachtungen und an logischen Schlussfolgerungen.
Nur haben Beobachtungen und logische Schlussfolgerungen meiner Meinung nach wenig mit "Vernunft" zu tun, sondern wohl eher mit Intelligenz, aber auch das ist wohl eher ein Trugschluss.

Man könnte ja behaupten, je intelligenter ein Individuum, desto "vernünftiger" wohl dessen Entscheidungen bzw. Sichtweisen, nun gibt es aber auch absolut "dumme" Individuen, die ebenfalls der Meinung sind, wann etwas "vernünftig" und wann es "unvernünftig" ist bzw. erscheint. Und dann gibt es "dumme" Individuen, die das "vernünftige" nur nachplappern, weil sie naiv sind und alles als "vernünftig" abnehmen, was ihnen als "vernünftig" verkauft wird. Es gibt aber auch sehr intelligente Individuen, die absolut "unvernünftige" Entscheidungen treffen.

Ich denke hier besonders an einen österreichischen Politiker, der eine Zeit lang den Slogan "Vernünftig sein!" verwendete, in Bezug auf Entscheidungen der Wählerschaft (die eine ganz bestimmte Partei nicht wählen sollten). Hier ist wohl klar, dass seine Art der "Vernunft" sich nicht zwangsweise mit der "Vernunft" der Wähler deckt, die nicht seiner Meinung sind, darum ist "Vernunft" und "vernünftig sein" meines Erachtens, nur relativ.


Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Das mit dem determiniert sein, ist so eine Sache.

Angenommen du hast zwei völlig unabhängige deterministische Systeme.
Du hast einen Rechner der berechnet pi und einen Rechner der die Wurzel aus zwei berechnet. Jede Zahl ist random - echter Zufall.
Meiner Auffassung nach, gibt es keinen Zufall, denn alles ist berechenbar. Der einzige Grund, warum etwas nicht berechenbar ist, wäre die Unfähigkeit des Menschen und seine beschränkten Mittel (oder seine eigene, geistige Beschränktheit), das Berechenbare zu berechnen.

Wenn zwei Meteoriten im All zusammenprallen, dann tritt dieses Ereignis nicht zufällig ein sondern zieht sich, zurück verfolgbar, wie ein roter Faden durch das gesamte Universum.

Wenn ein Computer abstürzt oder ein Taschenrechner ein vermeintliches "random" Ergebnis ausspuckt, dann kann ebenso genau zurück verfolgbar (oder vorausberechnet) ermittelt werden, warum und wieso, zu welchem Zeitpunkt das besagte Ereignis stattfindet.

Ebenso wie mit der Unendlichkeit, ist jedoch der menschliche Geist nicht fähig oder eben beschränkt, zu begreifen, dass es den "echten Zufall" nicht gibt und nicht geben kann.

Was sicher zur wohl interessantesten Frage führt: Die Gedanken eines lebendigen Individuums.

Wenn diese nämlich nicht ebenso determiniert sind, ist es auch diese Welt nicht. Und auch hier bin ich der Meinung, dass wir weder willentlich denken können, noch irgendwie Einfluss auf unsere Gedanken haben, denn all diese funktionieren ebenso nach einem Muster, aus dem sich ableiten und berechnen lässt, wie diese eben ablaufen.

Einfacher ausgedrückt, es folgt immer ein Gedanke auf den nächsten, wie umfallende Dominosteine. Natürlich steckt in den ablaufenden Gedanken eine Menge mehr dahinter, als nur "umfallende Steine", denn die Tagesverfassung, Hormone, die Psyche mit allen bisherigen Erlebnissen usw., tragen dazu bei und steuern ebenfalls, welche Gedanken wie und wann genau auf welchen Gedanken folgen und noch folgen werden.

Man braucht nur zu versuchen, die eigenen Gedanken zu analysieren um heraus zu finden, warum man dieses oder jenes denkt, dann merkt man eigentlich, dass man nichts willentlich denkt und nur ein Gedanke auf den nächsten folgt. Natürlich werden die jeweiligen Gedanken wiederum durch äußere Einflüsse manipuliert, die aber ebenso berechenbar sind und sich somit alles in einen einzigen, berechenbaren, determinierten Kreislauf einfügt, dem nichts und niemand entrinnen kann.

Der Teufelsgott hat wieder mal laut gedacht.

Ich wollte aber niemanden verängstigen! Auch mir passt es ganz und gar nicht, im Grunde wie ein "ferngesteuerter" Roboter herumzulaufen, der über sich selbst eigentlich gar keine Kontrolle hat und in einem Universum lebt, das er eigentlich so erfährt, als würde er sich einen bereits fertig gedrehten Film angucken.