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Alt 17.12.10, 14:46
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
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Standard AW: SRT und Lorentzianische Theorie

Zitat:
Zitat von Bauhof Beitrag anzeigen
Hallo zusammen,

die Lorentzianische "Relativitätstheorie" beinhaltet meines Wissens die Lorentz-Fitzgerald-Kontraktionshypothese. Diese kann aber nicht alle Experimente klären, welche die Einsteinsche SRT klärt. Zum Beispiel schreibt Anthony P. French auf Seite 71 seines Buches [1] folgendes zum Kennedy-Thorndike-Experiment:

Kann man da weiterhin behaupten, Einsteins SRT und die Lorentzianische "Relativitätstheorie" können nicht durch Experimente unterschieden werden? Wenn beide Theorien in all ihren Vorhersagen ununterscheidbar sein sollen, dann müsste die Lorentzianische "Relativitätstheorie" auch das Kennedy-Thorndike-Experiment erklären können.

Das Kennedy-Thorndike-Experiment wurde in neuere Zeit wiederholt und lieferte dabei hochpräzise Ergebnisse, welche die Einsteinsche SRT belegen.

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

[1] French, Anthony P.
Die spezielle Relativitätstheorie.
M. I. T. Einführungskurs Physik.
Braunschweig 1982
ISBN=3-528-03546-3
http://www.amazon.de/spezielle-Relat...2594266&sr=1-7
In der Tat hat Lorentz sein Modell in der Reaktion auf dieses Experiment noch einmal angepasst. Wenn man sagt, SRT und LET seien physikalisch äquivalent, so ist damit immer die historisch letzte Fassung der LET gemeint: das ist die, wo Lorentz die Längenkontraktion und die lokale Zeit bewegter Systeme bereits eingeführt hatte.
Der einzige Unterschied zur SRT ist dann nach meinem Kenntnisstand die Interpretation: die LET sagt: "die Zeit, die Uhren in einem relativ zum Äther bewegten System anzeigen, ist nicht die wahre, absolute Zeit, sondern nur Lokalzeit", während die SRT alle IS als gleichberechtigt ansieht.


Zitat:
Das Kennedy-Thorndike-Experiment ist eine Variante des Michelson-Morley-Experiments (1887). Mit Letzterem sollte die Existenz einer Relativbewegung zwischen Erde und Äther (Ätherwind) festgestellt werden. Um den negativen Ausgang zu erklären, wurde von George Francis FitzGerald (1889) und Hendrik Antoon Lorentz (1892) die Existenz einer Längenkontraktion postuliert. Diese ursprüngliche Kontraktionshypothese wurde später durch die Hinzunahme der Zeitdilatation im Rahmen der lorentzschen Äthertheorie (LET, inzwischen überholt) und der Spezielle Relativitätstheorie (SRT, welche ohne einen Äther auskam) erweitert. Dies bestätigte sich auch experimentell, als sich herausstellte, dass die Kontraktionshypothese für die Erklärung des Kennedy-Thorndike-Experiments unzureichend war und mit der Zeitdilatation zur kompletten Lorentz-Transformation erweitert werden musste.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kennedy...ike-Experiment

Gruß,
Hawkwind
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