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Alt 05.06.07, 00:34
Jogi Jogi ist offline
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Registriert seit: 02.05.2007
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Standard AW: Wo bleiben die Fullerene?

Hi MCD!

Zitat:
Zitat von MCD Beitrag anzeigen
Irgendwie finde ich das Beispiel, dass Elektron interferiere deswegen, weil es Bestandteil einer Ladungswolke ist bzw. interf. mit dieser, auch nicht gerade glücklich.
Es liegt, so die Theorie, einzig und alleine an der Nichtlokalität.
Nun, das eine muß das andere nicht ausschliessen.
Für mich ist Nichtlokalität sehr abstrakt, daher versuche ich, mir ein Bild zu schaffen.
Im Quantenmechanischen Sinne sind alle Quantenobjekte bis zu ihrer Detektion nichtlokal.
Das heisst für mich aber nicht, dass sie vorher nicht existent sind.
Wenn wir für diese nichtlokale Existenz eine Beschreibung finden, die zu den Versuchsergebnissen (Messungen) nicht in Widerspruch steht, sind wir doch schon ein Schrittchen weiter, oder?
Klar, die Wellenfunktion ist eine Beschreibung, aber eben nur eine mathematische.
Mir wäre halt an einem physikalischen "Bild" gelegen, das die nicht beobachtbaren Vorgänge veranschaulichen könnte (bisher hat mir das eigentlich recht gut geholfen).
Ich hab' die Ladungswolke absichtlich noch nicht detaillierter beschrieben, aber soviel kann ich ja schon verraten: Sie ist und bleibt im Sinne der QT nichtlokal.

Zitat:
Die Wahrscheinlichkeit, das E. am rechten oder linken Spalt anzutreffen ist eben gleich groß, es ist quasi über beide Spalte gleichmäßig verschmiert und auch spielt offenbar ein Ablenkungswinkel am Spalt gar keine Rolle.
Es wird ja erst beim Aufschlag auf den Detektor wieder zum Teilchen, was soll also abgelenkt werden?
Okay, stellen wir uns das Elektron auf seinem Weg nur als Welle vor.
Als Bestandteil der Ladungswolke, die ebenfalls nur aus Wellen besteht.
Und akzeptieren wir darüberhinaus diese ganze Gruppe von Wellen als "das Elektron".
Dann geht "das Elektron" tatsächlich beide Wege gleichzeitig.
Eine Ablenkung und somit die Bildung eines IF-Musters kann es nur geben, wenn diese Wellen untereinander wechselwirken und sich so gegenseitig ablenken können. Achtung: die Ablenkung direkt am Spalt führt noch nicht zum Muster, erst die Interferenz nach den Spalten.
Hierzu sind aber die Spalten notwendig, um die Wellen aus ihrem "Paralellflug", der praktisch zu keiner Interferenz führt, zumindest teilweise auf "Kollisionskurs" zu bringen, eben durch die Beugung am Spalt.

Zitat:
Im Grunde weiß ein entspr. Objekt im DS überhaupt erst beim Aufschlag, wo es aufschlägt und nicht bereits nach dem Passieren der Spalten.
Völlig richtig.

Zitat:
Das würde ja bedeuten, dass unmittelbar nach den Spalten nur noch ein Weg möglich wäre und damit wäre die Nichtlokalität als notwendiges Kriterium zur IF schon nicht mehr gegeben.
Wie ich ja oben schon erläutert habe, kommt es erst nach den Spalten zur IF.
Und da kann es der einzelnen Welle durchaus passieren, dass:
Sie überhaupt nicht mit einer anderen kollidiert, oder:
einmal mit einer anderen kollidiert, oder:
mehrmals mit einer anderen kollidiert.
Wir sehen hier sehr schön, dass die Kollisionswahrscheinlichkeit für die einzelne Welle quantisiert ist, es gibt nur ganzzahlige Kollisionen, und aus der Anzahl der Streifen auf der Photoplatte lässt sich sogar die maximale Anzahl der möglichen Kollisionen ablesen.

Zitat:
Übrg. Beugung am DS funktioniert wohl auch bis an die Grenzen des Makroskopischen, wer weiß, mit der korrekten Versuchsanordnung interferieren vielleicht sogar irgendwann Pantoffeltierchen...
Man müsste nur die Pantoffeltierchen zu entsprechenden Schwingungen bringen, vielleicht mit Musik?

Zitat:
>> Das Wiener Team um Zeilinger hat inzwischen nachgewiesen, daß der quantenmechanische Effekt auch bei »Biomolekülen« (Tetraphenylporphyrin - kommt als Farbstoffträger etwa in Chlorophyll oder dem Blutfarbstoff Hämoglobin vor) auftritt. Außerdem haben sie ihr Fulleren-Experiment »gesteigert«: Die C60-Fullerene, die schon 1999 eingesetzt wurden, erhielten noch 48 Fluor-Atome verpasst. Diese Gebilde sind zwar etwas kleiner als die Porphyrine, aber etwa doppelt so massiv und komplex wie die bisherigen Rekordhalter C70. Damit sind dies die massivsten Gebilde, für die der Nachweis des quantenmechanischen Wellencharakters gelang. <<
Im Prinzip müsste es mit allen beliebigen Objekten funktionieren, die durch ihre Eigenschwingung miteinander wechselwirken können.
Nur wird diese Wechselwirkung eben mit zunehmender Masse der Objekte auch zunehmend durch den klassischen Stoß überlagert, den diese Objekte aufeinander ausüben.

Gruß Jogi
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