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Alt 23.10.15, 15:00
Nils98 Nils98 ist offline
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Standard AW: Frage zur Realitivität der Zeit

Wenn ich behaupten würde, ich hätte alles verstanden, was ihr geschrieben habt, würde ich lügen. :-(

Zitat:
Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Expansion ist lokal eine Eigenschaft dieser Uhrenschar und nicht der Raumzeit, ist also nichts anderes als ein Auseinanderbewegen.
Die Expansion funktioniert, indem je zwei benachbarte Uhren sich auseinander bewegen, überall im Universum auf die gleiche Weise. Daraus ergibt sich global z.B., dass der über die Uhrenschar definierte Raum mit der Zeit größer wird. Zumindest in Modellen mit endlichem Rauminhalt.
Die Uhren denkt man sich beleibig dicht verteilt, rechnen tut man sowieso mit unendlich dicht verteilten Uhren, einer "Kongruenz". Hat den Vorteil, dass man Infinitesimalrechnung verwenden kann.
Raumpunkte gibt es nicht in der klassischen Theorie, was die Quantenmechanik dazu sagen wird weiß man noch nicht.
Ich wähle also vier Koordinatenuhren die ein Quadrat bilden.
Diese Uhren streben nun wegen der Expansion des Raumes immer weiter und immer schneller auseinander - Bis sie im Unendlichen verschwunden sind (?)
Wie in der untersten animierten Grafik hier - Diese eben nur weitergedacht: http://www.scilogs.de/relativ-einfac...-skalenfaktor/

Ich habe jetzt leider aus deiner Antwort nicht verstanden, wie ich mir das zu denken habe:
Umschliesst das Quadrat, welches die vier Uhren bilden, zu jedem Zeitpunkt immer dieselbe Menge an Koordinatenuhren oder nicht?

Unser Lehrer hatte uns zwei Modelle gezeigt, wie man sich die Expansion unseres Universums vorstellen kann:
Zuerst hatte er einen Luftballon aufgeblasen, auf dem Galaxien aufgemalt waren - Beim Aufblasen entfernten sie sich logischerweise alle voneinander. Zwischen zwei Galaxien hatte er auch ein Lineal aufgemalt - Das dehnte sich mit aus.
Dann hatte er uns dasselbe an einem anderen Luftballon gezeigt: Dort waren die Galaxien aus Pappe aufgeklebt.
An einer Galaxie war zusätzlich ein Papplinieal angeklebt, welches bei einer bestimmten Grösse des Luftballons genau bis zu einer anderen Galaxie reichte. Dann blies er den Luftballon weiter auf - Dadurch entstand ein Abstand zwischen Lineal und zweiter Galaxie.
Und dazu sagte er, dass das erste Modell möglicherweise in die Irre führen kann und das zweite das besseres Bild ergäbe, weil sich die Galaxien und unser Lineal nicht mit ausdehnen - Sonst würden wir die Expansion eventuell gar nicht bemerken.

Das scheint mir nachvollziehbar.

Jetzt frage ich mich aber, wie ich mir den zwischen Linealende und Galaxie entstandenen Zwischraum vorzustellen habe:
Klar ist: Die Expansion findet nicht genau dort zwischen Linealende und Galaxie statt. Vermutlich muss man sich das Lineal in lauter Stückchen auseinander geschnitten auf dem Ballon aufgeklebt vorstellen oder so.
Aber egal wie: Mit einem Luftballon als Modell dehnt sich immer Raum aus, der zuvor bereits vorhanden war.

Oder ist die Expansion des Raums eher so zu verstehen, als würden unsere Polkappen komplett abschmelzen, deshalb der Meeresspiegel ansteigen und dadurch zwei Schiffe auf den Ozeanen auseinanderbewegt? So meine ich es irgendwo gelesen zu haben - Johanns Beispiele haben mich daran erinnert.
In dem Fall käme quasi immer neuer Raum dazu.

Was ist denn davon jetzt die richtige Sichtweise?
Danach richtet sich doch dann ob man immer neue Koordinatenuhren einzusetzen hat oder ob sie schon die ganze Zeit da sind (Oder?).

Ein anderes, was ich gesehen hatte, das Rosinen-Brötchen-Modell, weiss ich da jetzt gar nicht so richtig zuzuordnen - Das ist aber auch eher Dehnung (der vorhandenen Gasbläschen im Teig), oder?

Viele Grüsse
Nils
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