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Alt 02.12.08, 19:33
Dirkard Dirkard ist offline
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Standard AW: Elektromagnetismus aus den Grundphänomenen der SRT

Zitat:
Das Dir das nicht einleuchtet ist mir auch aufgefallen.
Ich war in erster Linie an sachlichen Darstellungen interessiert.

Ich fasse daher den Kern meiner ersten Frage in eine neue Formulierung:
Mit welcher Begründung kann man behaupten, dass der "eigene" Draht neutral bleibt?

Begründung kann m. E. nicht sein, dass sich in der Summe der Bezugssystemwechsel die Effekte aufheben - Das tun sie immer (vgl. Lorentztransformation). (Aus Sicht der positiven Ladungsträger ist die negative Raumladungsdichte um den gleichen Faktor erhöht wie aus Sicht der negativen Ladungsträger die positive Raumladungsdichte - ergo neutral.) Spitz formuliert: Die Physik muss in jedem Bezugssystem funktionieren, nicht nur im Durchschnitt.

Die Argumentation oben folgt dem Gedankengang, dass die Ladungsträger vom E-Feld der Nettoraumladung des Nachbardrahtes durchdrungen wird. Die Deformation des Coulombfeldes im "eigenen" Draht tritt aus Sicht der bewegten Ladung (welcher ist egal) aber ebenso auf wie im Nachbardaht, so dass die Superposition beider Felder in einem Bezugssystem sofort vorgenommen werden kann, woraus Abstoßung resultiert (Eine Kopplung der Elektronen im Draht und den Atomrümpfen im Draht vorausgesetzt). Wieso darf man also den Felddurchdringungsgedanken gerade an der Stelle abbrechen und das Bezugssystem wechseln.

Ich möchte nicht fordern, dass gleichgerichtet parallel stromdurchflossene Leiter sich nun abstoßen sollen, ich bin an einer stringenten Darlegung der Argumentation interessiert.

Ich mache daher einen alternativen Begründungsvorschlag, der m. E. den in vielen Büchern üblichen Sprachgebrauch der ausgeglichenen Raumladungsdichte nur als falsch verkürzten Sprachgebrauch verstehen ließe, dann aber im Ergebnis den real beobachteten Effekten entspräche sowie im Übrigen der von EMI vorgestellten Argumentation in Bezug auf die Kräftebilanz genügt. Diesen stelle ich hiermit ergänzend zur Diskussion:

Im eigenen Draht ist die Ladungsdichte der bewegten Ladung zwar ebenso erhöht wie im Nachbardraht, jedoch ist durch die allseitige Umgebung die daraus resultierende Kraft 0. Die weitere Superposition mit dem Feld des entfernten Drahtes ergäbe dann die Ergebnisse wie oben mehrfach dargelegt.
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