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Alt 03.04.15, 09:44
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Bauhof Bauhof ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 07.12.2008
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Standard AW: Kanopus-Zwilling

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Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Du liest die Diagramme noch falsch. Der Astronaut bewegt sich nicht auf seiner Weltlinie entlang, sondern er ist die Weltlinie. Beziehungsweise, weniger blumig ausgedrückt: Seine gesamte Bewegung ist in der Weltlinie dargestellt.

Wenn du eine Bewegung im Diagramm haben willst, dann nimm ein horizontales Lineal und bewege es langsam von unten nach oben. Die Schnittpunkte des Lineals mit den Weltlinien sind die momentanen Positionen der Akteure. Dann wird klar, wofür die Linien stehen: Der Lichtpuls bewegt sich von links nach rechts, der Astronaut von rechts nach links, beide auf derselben Linie (dem Lineal). Die können sich gar nicht verfehlen, sie müssen einander irgendwann treffen.

An den Weltlinien kannst du schön einfach den Zeitpunkt ablesen, an dem das der Fall ist. Das ist eine graphische Lösung der Aufgabe "wann sind Licht und Astronaut zur selben Zeit am selben Ort?". Die Frage ist nicht, ob sie es jemals sind, das ist notwendigerweise so.

Eigenzeit und dergleichen hat damit erst mal nichts zu tun. Zur selben Koordinatenzeit am selben Ort zu sein reicht für ein Treffen.
Hallo ICH,

ich danke dir, jetzt sehe ich klar.
1. Ja, seine gesamte Bewegung wird ja schon durch die Weltlinie dargestellt. Er kann sich nicht noch zusätzlich auf der Weltlinie bewegen (wie ich annahm), weil dazu eine zusätzliche Zeit für diese Bewegung nötig wäre, die es nicht gibt. Denn die Weltlinie ist ja bereit die Repräsentanz einer Bewegung durch den Raum und durch die Zeit.

2. Mein zweiter Irrtum war, dass der Astronaut nur die Ereignisse im Leben des Erdlings sehen könnte, die durch Linien der Gleichzeitigkeit verbunden werden könnte, wie sie im Diagramm eingezeichnet sind.

3. Ja, in Wirklichkeit bewegt sich der Astronaut auf einer Geraden, wenn er auf dem Rückflug zur Erde ist. Und das Uhrzeittelegramm kommt ihm auf dieser Geraden genau entgegen. Dann wird er irgendwann auch das Uhrzeittelegramm empfangen, das nur eine Sekunde dauert. Das Signal erscheint dann für ihn blauverschoben.

4. Auch auf dem Hinflug wird der Astronaut Signale vom Erdling empfangen, denn die Radio-Signale holen ihn ein, weil er sich mit v<c bewegt. Das Signal erscheint dann für ihn rotverschoben.

M.f.G Eugen Bauhof
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski
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