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Alt 05.05.07, 23:00
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rene rene ist offline
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Standard AW: Pothonisches...

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Die QM ist keine lokal-realistische Theorie und kann auch mit keiner solchen beschrieben werden. Die Verletzung der Bell'schen Ungleichung bedeutet, dass eine der 4 Grundannahmen von Lokalität (Unmöglichkeit der Signalübertragung >c), Realismus (vollständige Information über mögliche Wahrscheinlichkeiten), freier Wille (theorieunabhängige freie Wahl der Messungen), kontrafaktische Bestimmtheit (Eindeutigkeit von Zuständen), verletzt sein muss.

Dies bedeutet, dass die nachgewiesene Verletzung der Bell'schen Ungleichung – unter anderem und insbesondere durch A. Aspect - entweder auf ihren nichtlokalen Charakter zurückzuführen ist (BM und QM), oder auf eine beobachterabhängige Realität (idealistische Interpretation der QM), oder nicht eindeutig ist (Viele-Welten-Interpretation der QM), oder dass es keine Willensfreiheit gibt (Hyperdeterminismus).

Etwas salopp gesagt unterwerfen sich die Quanten nur teilweise den oben erwähnten Grundannahmen innerhalb unseres Beobachtungs- und Erfahrungsraums, so dass sich ihr Komplementariätsprinzip als Welle-/Teilcheneigenschaft (oder weder-noch) und als Unschärfe zueinander konjugierter Observable (z.B. Ort/Impuls) bemerkbar macht.

Unsere Wahrnehmung und Visualisierung inklusive der Zuordnung unserer Erfahrungswerte versagen in der Beschreibung der Quantenwelt unter den gegebenen 4 Grundannahmen. Es ist als ob uns noch ein oder zwei Sinne hierzu fehlten. Was in unserer Alltagswahrnehmung abbildbar, unterscheidbar und identifizierbar ist, ist in der Welt der Quanten keine Selbstverständlichkeit mehr. Dahingehend bin ich jeder bildhaften und in Begriffen sprachlicher Beschreibung zugänglicher Modelle mehr als nur skeptisch.

QM=Quantenmechanik, BM=Bohm'sche Mechanik

Grüsse, rene
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