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Alt 26.07.11, 13:50
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Standard AW: Zur Bedeutung des Machschen Prinzips in der ART

Hallo JoAx,

Das war der wesentliche Streitpunkt - Aus dem Briefverkehr Einstein/de Sitter:
Zitat:
Zitat von de Sitter
Ich habe gefunden, daß man [...] also Ihre Gleichungen (13a) ohne Materie genügen kann durch die gμν die gegeben sind durch [...]
Zitat:
Zitat von Einstein
Es wäre nach meiner Meinung unbefriedigend, wenn es eine denkbare Welt ohne Materie gäbe. Das gμν-Feld soll vielmehr durch die Materie bedingt sein, ohne dieselbe nicht bestehen können.
Ich möchte zu Deiner Frage (Feststellung? ) konkret auf die Arbeit Mathematische Probleme in der Einstein-de Sitter Kontroverse von Stefan Röhle verweisen (siehe http://www.quanten.de/forum/showthre...43&postcount=6) - Das dürfte nämlich den Hintergrund Deines Beitrags wiederspiegeln:
Zitat:
Am 8. August kam Einstein zu folgendem Schluß: Im Fall A sei die Materie gleichförmig verteilt und im Fall B sei die gesamte Materie am Äquator konzentriert (oder wie Eddington es später beschrieb: "de Sitter hätte dann also lediglich den ganzen Staub in die Ecken gefegt, die sich der Beobachtung entziehen")
(Anmerkung: Der entsprechende Brief Einsteins datiert auf den 08.08.1917)

Einstein in einem Brief an Felix Klein vom 18.06.1918:
Zitat:
Zitat von Einstein
Sie haben vollkommen Recht. Die de Sitter’sche Welt ist an sich singularitätsfrei und ihre Weltpunkte sind alle gleichwertig. [...] Meine kritische Bemerkung gegenüber der de Sitter’schen Lösung bedarf der Berichtigung; es existiert tatsächlich eine singularitätenfreie Lösung der Gravitationsgleichungen ohne Materie.
-> Felix Klein führte letztendlich den entscheidenden Nachweis bezüglich eines der wesentlichsten Punkte in der Einstein-de Sitter-Kontroverse.

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Btw. - Aus gleichem Dokument:

1.
Zitat:
Zitat von Einstein
Komisch ist, daß nun endlich doch wieder eine quasi-absolute Zeit und ein bevorzugtes Koordinatensystem erscheint, aber bei voller Wahrung der Relativität.
Das ist IMHO nicht komisch. Hier tritt (meiner Meinung nach) der übergeordnete 'Newton-Raum' und die übergeordnete 'Newton-Zeit' in Erscheinung, wobei zumindest der 'Newton-Raum' den erforderlichen 'flat background' für jegliche in der ART angewandten fließenden Metrik darstellt.
Und dieser übergeordnete 'Newton-Raum' wird IMHO genauso auch mittels drei der sechs 'kompaktifizierten' Raumdimensionen in der Stringtheorie beschrieben (In der Stringtheorie scheint mir halt irgendwo die 'Newton-Zeit'-Dimension abhanden gekommen zu sein).

2.
Zitat:
Die Massenlosigkeit des de Sitterschen Modells, kombiniert mit dem Verschwinden des Tensors gμν im Unendlichen, warf noch ein anderes Problem auf. Einstein hatte 1911 vorhergesagt, daß in der Nähe von Massen der Zeitablauf verlangsamt würde, was unter dem Namen ”Gravitations-Rotverschiebung“ bekannt ist. Im Modell B passiert genau das Gegenteil: Ohne Anwesenheit von Materie verlangsamen sich Uhren bis zum Stillstand.
Ponderabilität und Zeitablauf bedingen sich gegenseitig -> An einem 'leeren' Raumpunkt vergeht keine Zeit.

Ge?ndert von SCR (26.07.11 um 13:52 Uhr)
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