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Alt 27.06.10, 13:01
RoKo RoKo ist offline
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Standard AW: VWT/Parelleluniversen, David Deutsch

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Zitat von Bauhof Beitrag anzeigen
Hallo RoKo,

ich halte es für plausibler anzunehmen, dass überhaupt nur ein Universum existiert. Und zwar das, was wir wahrnehmen. Wenn die angeblich "übrigen Universen" leer und wirkungslos sein sollen, warum sollen wir sie dann überhaupt existenziell in Betracht ziehen?

Zieht die Bohmsche Mechanik die "übrigen Universen" existenziell in Betracht?

M.f.G. Eugen Bauhof
Man kann die Bohmsche Mechanik so interpretieren, dass ein Quantensystem eine Superposition von einer effektiven und vielen "leeren" Partialwellen ist.
Die effektive Partialwelle bestimmt den eindeutigen Messwert. Die "leeren" Partialwellen müssen aber ebenfalls existieren, weil die gesamte Wellenfunktion den Verlauf der effektven Partialwelle bestimmt.

Eine kurze Einführung in Bohmsche Mechanik findet man bei
Roderich Tomulka: Understanding Bohmian mechanics: A dialogue
http://arxiv.org/abs/quant-ph/0408113v1

John Bell hat in den 70igern mehrere Vergleiche zwischen den Auffassungen von Bohm und Everett angestellt. Nachgedruckt in "Speakable and Unspeakable in Quantum Mechanics". Dort findet sich unter anderem die Aussage "Everett ist wie Bohm ohne Trajektorien". Umgekehrt könnte man auch sagen: "Bohm ist wie Everett, aber nur mit einem effektiven Universum."

Warum müssen wir die "leeren und wirkungslosen" Universen annehmen? Weil sie sich als Konsequenz der Theorie ergeben. Da sie aber wirkungslos sind, brauchen wir sie nicht berücksichtigen.
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mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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