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Alt 28.01.18, 12:07
Jan R. Jan R. ist offline
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Standard AW: Die korrekte Formulierung und Herleitung der "Konstanz der Lichtgeschwindigkeit"

Hallo allerseits, Hallo Ich,

ich hatte noch überlegt, ob ich es hinschreiben muss. Aber ich dachte, das wäre unnötig, nachdem Du es selbst schon dankenswerterweise zitiert hattest. Mal wieder getäuscht. Tut mir leid.

Du schreibst:
Zitat:
Deine 240.000 km/s sind das da:
Zitat:
Zitat von AE,1905
Nun bewegt sich aber der Lichtstrahl relativ zum Anfangspunkt von K im ruhenden System gemessen mit der Geschwindigkeit V - v
Ja. Natürlich sind sie das da! Genau das sind sie. Ergebnisse der Messungen von B in seinem Koordinatensystem! Was denn sonst? (Und die 360.000 km/s ist das Gleiche, nur von der anderen Seite, im anderen Koordinatensystem gemessen). Und das ist auch genau das Einstein-Zitat, was ich bei meiner Darstellung zugrunde lege, um das Problem zu beschreiben.



Offensichtlich ist es mir immer noch nicht gelungen, Dich auf das Problem festzunageln. Ich probiere es noch mal in Kurzform.

Wir haben zwei Objekte, die sich gegeneinander bewegen, und einen Lichtstrahl, der zwei Strecken zu überwinden hat. Ihre lokalen Koordinatensysteme sind also (wie wir wissen) durch eine Lorentz-Transformation überführbar. Einigkeit besteht aufgrund des experimentellen Settings über die folgenden Variablen:
-die Geschwindigkeit v (gemessen in diesen beiden Koordinatensystemen! Andere würden zu einem anderen v kommen).
- Dem Ort und dem Zeitpunkt t1 (Nullpunkt beider Koordinatensysteme)
- die in Eigenlänge identische Strecke S zwischen Zugende/Bahnsteiganfang und dem jeweiligen Beobachter.

Einigkeit besteht auch darüber, dass Ort und Zeitpunkt von t3(B) bzw. t3(Z) die Stelle und Zeit in den beiden Koordinatensystemen kennzeichnet, an dem das Lichtsignal den Beobachter (B) erreicht, also die Strecke (B) zurückgelegt hat.
Und es besteht auch Einigkeit darüber, dass Ort und Zeitpunkt von t4 (B) bzw. t4 (Z) den Ort und die Zeit in den beiden Koordinatensystemen kennzeichnet, an dem das Lichtsignal den Beobachter (Z) erreicht, also die (in Eigenlänge identische) Strecke (Z) zurückgelegt hat.
Einigkeit besteht zudem darüber, dass die Differenz t1-t4 in den Messwerten beider Koordinatensystemen größer als die Differenz t1-t3 ist.

Die Preisfrage lautet: wie können sich laut SRT die Beobachter B und Z (und wir als interessierte Betrachter) in ihren Koordinatensystemen die Differenz zwischen t3 und t4 (B) bzw. die Differenz von t3 und t4 (Z) erklären? Die Differenz beobachten beide. Dabei hatte der Lichtstrahl formal einen völlig identischen Weg vom Ort (t1) bis zu den beiden Beobachtern zurückzulegen. Wenn in allen beliebig translatierten Koordinatensystemen die selben Naturgesetze gelten und Licht sich (der modernen Einstein-Auffassung nach) in allen Koordinatensystemen objektiv mit c bewegt, dann ist die Differenz doch erstaunlich. Müssten die Zeiten t3 und t4 dann nicht einfach in beiden Koordinatensystemen identisch sein? Diese Frage möchte ich konform mit der SRT beantwortet haben.

Und ich rede hier von ganz konkreten Messwerten, die beiden Beobachtern in ihrem jeweiligen Koordinatensystem vorliegen. Wie erklärt nun Einstein diese Differenz? Naja: Genau mit dem Zitat, welches Du angeführt hast und welches selbstverständlich meiner Argumentation zugrundeliegt.

Wenn wir den Beobachter (B) als "Ruhesystem" nehmen, dann gilt für ihn:
Zitat:
Nun bewegt sich aber der Lichtstrahl relativ zum Anfangspunkt von K im ruhenden System gemessen mit der Geschwindigkeit V - v
Der Beobachter B kann sich also die zeitliche Differenz zwischen seinen Messwerten t3 und t4(B) dadurch erklären, dass sich das Licht in seinem Koordinatensystem mit c und in dem anderen Koordinatensystem mit c-v bewegt. Genau wie Einstein das postuliert.

Wenn wir den Beobachter Z nehmen, gilt das gleiche, nur müssen wir das Vorzeichen umdrehen: Der Beobachter Z kann sich die zeitliche Differenz zwischen seinen Messwerten t3 und t4 (Z) dadurch erklären, dass sich das Licht in seinem Koordinatensystem mit c und in dem anderen mit c+v bewegt. Auch das völlig in Übereinstimmung mit Einstein.

Also, bis hierhin sehe ich nicht, wo ich vom Pfade der Tugend abgewichen bin. Bis hierhin ist das doch eine Analyse, die völlig in Übereinstimmung mit Einsteins SRT steht. Zugegebenermaßen in einem ungewöhnlichen Setting. Aber es gehört ja nun zum wissenschaftlichen Geschäft, dass man eine Theorie auch in ungewöhnlichen Settings auf ihre Konsistenz prüft. Das versuche ich hier nach bestem Wissen und Gewissen. Insofern die Frage: ist das bis hierhin konform mit Einsteins SRT oder nicht? Und wenn nicht, wieso nicht?

Viele Grüße allerseits
Jan

Ge?ndert von Jan R. (28.01.18 um 12:10 Uhr)
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